11.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Mann in
»Telesibirsk«


ZDF, 22.55 Uhr: Am 1. April 1963 begann der Sendebetrieb des ZDF. Vom ersten Barackenstudio in Eschborn bei Frankfurt aus, auch »Telesibirsk« genannt, sendete die kleine Anstalt anfangs nur dreieinhalb Stunden am Tag. Als der Gründungsintendant Karl Holzamer 1977, drei Amtszeiten später, sein Chefzimmer räumte, hatte sich das Zweite Deutsche Fernsehen längst zu Europas größter Sendeanstalt entwickelt.
Heute sieht Holzamer in seinem Mainzer Einfamilienhaus immer noch gerne das ZDF-Programm: »Es ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich gar nicht mehr davon loskomme.« Am Freitag feiert er im ZDF auf dem Mainzer Lerchenberg seinen 100. Geburtstag: »Ich hätte nie gedacht, dass ich so alt werde.« Eingeladen sind etwa 400 Gäste, darunter zwei Söhne, zwölf Enkel und elf Urenkel. Heute widmet ihm »sein Sender« das Porträt »Der Fernseh- Philosoph«.
»Ohne ihn, ohne seine Anstrengungen der besonderen Art wäre das ZDF nicht zu dem geworden, was es heute ist«, urteilt der heutige Intendant Markus Schächter, der ihn auch »Baumeister und Hausvater« des Senders nennt.

Artikel vom 11.10.2006