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KommentarÜberholverbot für Lastwagen

Rechts herrscht Verstopfung


Fast ein Fünftel des Verkehrsgeschehens auf den deutschen Autobahnen und Bundesstraßen spielt sich in Nordrhein-Westfalen ab. Im Schnitt rollen jeden Tag 58 500 Fahrzeuge über die Autobahnen oder stehen im Stau. Tendenz steigend. Da ist es die Pflicht des Verkehrsministers Oliver Wittke, nach Möglichkeiten zu suchen, wie Unfälle vermieden und die Blechlawinen gesteuert werden können.
Wittkes neue Vorschläge werden dabei aber nicht helfen. Jeder Autofahrer hat sich schon über die nervtötenden »Elefantenrennen« der Lastwagen geärgert, aber ein Überholverbot für die »Brummis« würde sie noch mehr verdrießen. Denn ein Verbot hätte die chronische Verstopfung der rechten Spur zur Folge. Ein Lastwagen wird sich dann an den anderen reihen, Autofahrer haben es schwer, über die rechte Spur zur Ausfahrt zu gelangen.
Die Spediteure würde ein Überholverbot Zeit kosten, und das bei dem sprichwörtlichen Termindruck in der Branche. Vermutlich wichen noch mehr Brummis auf Bundesstraßen aus und erhöhten dort die Verkehrsdichte. Wittkes Pläne führen in eine Sackgasse. Regierungschef Rüttgers und die Opposition sollten ihn stoppen. Zum Wohl der Auto- und Lastwagenfahrer. Dietmar Kemper

Artikel vom 11.10.2006