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Menschen in
unserer Stadt
Helena Stölting
Gymnasiastin

»Ich habe drei Geschwister zu Hause und keinerlei Berührungsängste mit Kindern«, sagt Helena Stölting. Deshalb fühlte sich die 17-jährige Gymnasiastin auch prompt angesprochen, als sie vor einem Jahr am Schwarzen Brett der Hans-Ehrenberg-Schule einen Aushang des Sennestädter Jugend- und Freizeitzentrums »Luna« entdeckte. »Die suchten Mitarbeiter zur Kinderbetreuung. Da habe ich mich gleich gemeldet.«
Helena, inzwischen in der zwölften Jahrgangsstufe, stellte sich erfolgreich vor und ist seitdem als pädagogische Helferin für das »Luna« im Einsatz. Zu Schulzeiten beaufsichtigt sie jeden Donnerstag die Holzwerkstatt des Kinderclubs (Luki). Dort bringt sie Jungen und Mädchen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren den Umgang mit Holz und Laubsäge bei. »Das ist für mich kein Problem«, sagt sie. »Ich habe selbst schon immer gebastelt, gesägt und gehämmert. Bei meinen Eltern liegt von jeher eine Menge Handwerkszeug im Keller. Und den Kindern, die Anfangs eher skeptisch sind, macht es viel Spaß, sobald sie die Arbeitsmaterialien kennengelernt haben.«
Zu Ferienzeiten, also auch momentan, fällt der Luki-Club aus. Dafür hilft Helena Stölting täglich als Aufsicht bei den Ferienspielen, wenn die Kinder das Schattentheater einstudieren, Blätterteig backen oder Scherenschnitte anfertigen. Das alles tut sie für eine bescheidene Aufwandsentschädigung, weil es ihr Spaß macht. Helena: »Wer Geld verdienen will, der sollte etwas anderes arbeiten . . .«
Die berufliche Laufbahn der Sennestädterin muss nicht zwingend mit Kindern zu tun haben. Nach dem Abitur soll es in Richtung Psychologie-Studium oder Modedesign gehen. An Kreativität mangelt es ihr nicht: »Mein Hobby sind Accessoires, die ich selbst entwerfe: Federmappen, Taschen und Portemonnaies. Gerne mache ich auch aus gebrauchten Sachen etwas Neues, zum Beispiel einen Rock aus einer alten Jeans.«
In ihrer sonstigen Freizeit trifft sich Helena gerne zum Feiern mit Freunden, hat eine Schwäche für Jazzdance und für das eine oder andere Theaterstück. Ganz besonders freut sie sich auf ihre Premiere im neuen Stadttheater. Das will sie unbedingt noch 2006 inspizieren. Markus Poch

Artikel vom 10.10.2006