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Mehr als 2 000
Pickert in der
Pfanne gebraten

Bauernmarkt auf Steinkrögers Hof

Von Markus Poch (Text und Fotos)
Senne (WB). Den großen Glückstalertagen mit einem Bauernmarkt zu trotzen, ist eine mutige Entscheidung. Die Steinkrögers aus Senne haben es gewagt und gewonnen. Mehrere tausend Besucher kamen am Wochenende trotz großer Konkurrenz in der Brackweder Hauptstraße zu einem ländlich geprägten Einkaufsbummel auf ihren Hof am Nordfeldweg 32.

An 60 Ständen gab es dort so gut wie alles zu kaufen und bestaunen, was die Landwirtschaft hergibt, und manches mehr - von der Blumenzwiebel und der Gewürzmischung über Aluminiumleitern, Körnerkissen, Ziegenhaarbürsten, Puppenbekleidung, Krippenfiguren und Designerwolle bis hin zu Lauflernpuschen, Topflappen, Laubsägearbeiten, Käse, Blumenkohl und Fruchtaufstrichen; das ganze beschaulich-gemütlich, halb drinnen, halb draußen im Licht der Herbstsonne und unter alten Eichen. Während Korbflechter Karl-Heinz Hoffmeier aus Ibbenbüren sein aussterbendes Handwerk live vorstellte, blies Michael Gude den Dudelsack. Julia Looses Mini-Ponys aus Brackwede bugsierten die kleinsten Gäste über den Acker. Die Eltern pflückten sich parallel ein paar schöne Dahlien vom Feld und hatten anschließend die große Auswahl zum Mittagessen oder Kaffeepäuschen: Bei Hofchefin Carla Steinkröger (53) gab es neben Kaffee und Kuchen auch Wurstebrei und westfälischen Pickert frisch aus der großen Pfanne. Mehr als 2000 Stück gingen an beiden Tagen über die Theke.
Starker Zulauf herrschte auch am Kartoffel-Probierstand: Neun verschiedene Sorten aus eigenem Anbau, darunter Prinzess, Secura oder auch die Blaue Trüffelkartoffel, warteten auf viele, viele sensible Gaumen - und sie kamen. »Aber niemals könnte ich schätzen, wie viele Leute am Wochenende bei uns waren«, sagt Seniorchef Helmut Steinkröger (63) zufrieden bilanzierend. »Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Die meisten bleiben vielleicht ein oder zwei Stunden. Aber mehrere tausend müssen es gewesen sein.« So ein Markt sei jedes Mal mit viel Stress verbunden, alle Räume frei zu räumen und alles vorzubereiten. Dennoch freut er sich schon jetzt schmunzelnd auf den nächsten Spargelmarkt im Mai, »denn immer nur auf dem Sofa zu sitzen, ist ja auch langweilig...«

Artikel vom 10.10.2006