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Gewalt außer
Kontrolle

UN-Bericht zum Irak


Genf (dpa). Die Gewalt im Irak ist nach Angaben des Hilfskoordinators der Vereinten Nationen, Jan Egeland, völlig außer Kontrolle geraten. In einem dringenden Appell forderte er gestern die Verantwortlichen von Politik und Religion auf, dieser Spirale sofort ein Ende zu bereiten. »Für die Zivilbevölkerung hat sich die Lage in den vergangenen sieben bis acht Monaten beängstigend verschlechtert«, sagte Egeland.
Etwa 100 Menschen würden jeden Tag getötet, mindestens 1000 täglich aus ihrer Häusern vertrieben. Unter den Opfern brutaler und nackter Gewalt seien Polizisten, Richter, Journalisten, Rechtsanwälte und immer mehr Frauen, die Opfer so genannter Ehrenverbrechen würden. »Gewalt zwischen den Religionsgruppen, bewaffnete Milizen und Todesschwadrone haben eine Lage geschaffen, in der Tötungen aus Rache völlig außer Kontrolle zu geraten scheinen«, sagte der UN-Koordinator.

Artikel vom 12.10.2006