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Seitz erwartet
ein Geduldsspiel

Prima SCP-Klima: Koblenz kommt

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Eine Vorbereitung der etwas anderen Art hat sich Paderborns Trainer Roland Seitz ausgedacht. Wenige Stunden vor dem Zweitligaspiel gegen TuS Koblenz am Sonntag (14 Uhr) besucht der SCP an diesem Samstagabend die Paderborn Baskets.
Kapitän René Müller steht wieder im SCP-Kader.
Der erfolgreiche Erstligaaufsteiger erwartet Ex-Meister Skyliners Frankfurt und Seitz erhofft sich von diesem »Auswärtsspiel« nicht nur einen unterhaltsamen Abend, sondern einen zusätzlichen Motivationsschub: »Vielleicht ist das genau der richtige Stimmungsmacher für meine Jungs.«
Das Klima ist beim SCP zurzeit sowieso ganz prima. Die Vorverkaufszahlen sind so gut, dass Hauptgeschäftsführer Martin Hornberger mehr als 6 000 Besucher erwartet. Mit René Müller (Wadenzerrung) kehrt außerdem der Kapitän in den Kader zurück. Ob der 32-Jährige auch schon in der Start-Elf steht, ließ sich Seitz noch nicht entlocken: »Beim Sieg über Köln haben alle ihre Leistung gebracht, deshalb werde ich mir das noch offen lassen.«
Sollte Müller spielen, gibt es zwei Varianten. Entweder Neuzugang Thomas Bröker muss wieder seinen Platz in der Sturmspitze räumen und kehrt auf die Bank zurück. Viel wahrscheinlicher scheint allerdings, dass der defensivere Jerome Colinet im Mittelfeld dem offensiv starken Müller weichen muss. Müller zentral hinter den Spitzen und Bröker ganz vorne - so ließ Seitz auch schon in der zweiten Halbzeit beim FC Carl Zeiss Jena (1:1) stürmen.
Die Fragen nach der Rückkehr des Spielführers beantwortet Seitz noch nicht, ansonsten macht der 42-Jährige aber kein Geheimnis aus seiner Aufstellung. Die »Elf«, die vor zwei Wochen den Tabellenführer 1. FC Köln stürzte, genießt das uneingeschränkte Vertrauen und wird von Beginn an spielen.
Seitz, der die TuS Koblenz aus Regionalligazeiten noch »in- und auswendig kennt«, erwartet am Sonntag ein Geduldsspiel und hofft auch die Unterstützung der Fans: »Das ist keine Mannschaft, die wir mal eben gegen die Wand fahren. Koblenz spielt wahnsinnig defensiv, gegen die darf man sich keinen Rückstand erlauben.«
Besten Anschauungsunterricht lieferte der unbequeme Liga-Neuling beim unglücklichen 3:4 in Kaiserslautern. Da konterte die TuS die Lauterer aus und führte zur Pause mit 2:0. »Dank guter Standards und der 40 000 Zuschauer im Rücken konnte der FCK das Ding so gerade noch drehen«, berichtete Augenzeuge Seitz.
Der Sechste gegen den Zehnten und das am siebten Spieltag - von einem »richtungsweisenden Spiel« wollte Seitz am Freitag zwar noch nicht sprechen, doch angesichts des Programms (sieben Pflichtspiele in den nächsten vier Wochen) kann der SCP einen ganz entscheidenden Schritt machen: »Wenn wir einen Sieg einfahren, gehen wir ohne Druck in die schweren englischen Wochen.«

Artikel vom 14.10.2006