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Das Ende der Junioren-Träume

Nach dem EM-Aus: Spieler dementieren englische Rassismus-Vorwürfe


Leverkusen (dpa). Der deutsche Nachwuchsfußball musste einen Rückschlag hinnehmen, aber Tränen wurden nicht vergossen. »Diese Niederlage sagt nichts über die Entwicklung unserer Talente aus. Was das angeht, sind wir klasse«, sagte Trainer Dieter Eilts, nachdem das U-21-Nationalteam die Qualifikation zur EM 2007 verpasst hatte. Das 0:2 im Playoff-Rückspiel gegen England bedeutete das Ende aller Träume vom ersten Titel in der höchsten Junioren-Altersklasse. Bereits das Hinspiel in Coventry hatte die DFB-Auswahl 0:1 verloren.
Vor 20 800 Zuschauern waren alle Bemühungen vergeblich. Obwohl seit der 13. Minute durch eine Rote Karte für den Dortmunder Markus Brzenska in Unterzahl, dominierten die Hausherren das Match, verwerteten aber ihre Torchancen nicht. Lokalmatador Gonzalo Castro ließ mit einem verschossenen Foulelfmeter (22.) die größte Möglichkeit ungenutzt, um den Rückstand aus dem Hinspiel zu egalisieren. »Ich habe mich sicher gefühlt«, sagte Castro, der später mit ansehen musste, wie Theo Walcott (17) mit zwei Kontertreffern (84./90.+2) das Spiel für die Gäste entschied.
Mit der verpassten EM-Teilnahme kann sich der deutsche Nachwuchs auch nicht mehr für Olympia 2008 qualifizieren. »Gleich zwei bedeutende Turniere verpasst zu haben, werde ich wohl erst im nächsten Juni realisieren, wenn die EM in den Niederlanden steigt«, sagte Castro.
Die anschließend vom englischen Verband erhobenen Vorwürfe, die deutschen Spieler hätten sich gegen ihre Gegner zu rassistischen Schmähungen hinreissen lassen, wurden von Trainer Eilts energisch dementiert: »Ich habe mit unseren Leuten gesprochen. Sie haben mir versichert: Da ist nichts gewesen.« Die Engländer wollen die »Vorkommnisse« trotzdem bei der UEFA melden.

Artikel vom 12.10.2006