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Studienplätze
zum Verkauf

Leerstand in Sachsen


Dresden (dpa). Sachsen will künftig Tausende unbesetzte Studienplätze an andere Bundesländer abtreten und dafür Geld kassieren. »Es ist doch wirtschaftlicher Unsinn, auf der einen Seite Kapazitäten aufzubauen, wenn gleichzeitig auf der anderen Seite abgebaut wird«, sagte Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) der »Sächsischen Zeitung«. Nach einem Arbeitspapier des Centrums für Hochschulentwicklung bleiben 2011 in Sachsen 7000 Studienplätze frei, im Osten insgesamt sogar 22 000. Im Westen würden bis dahin dagegen 50 000 bis 70 000 Studienplätze fehlen.
Nach Schätzungen des Wissenschaftsrates kämen auf den Westen eine bis drei Milliarden Euro Kosten für zusätzliche Studienplätze zu. Sachsen wolle nicht seinen Leerstand bezahlt haben, sondern nur die von Auswärtigen zusätzlich genutzten Plätze. Derzeit gibt es nur 2000 westdeutsche Studenten an Ost-Hochschulen.

Artikel vom 10.10.2006