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Sozialsenatorin tritt
nach Kevins Tod zurück

Leid des Kindes war seit Monaten bekannt

Trat zurück: Karin Röpke (SPD).

Bremen (dpa). Skandalöse Fehler der Behörden vor dem Tod des kleinen Kevin haben die Bremer Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) zum Rücktritt veranlasst.
Einen Tag nach dem Fund der Kinderleiche im Kühlschrank des drogensüchtigen Vaters wurden schockierende Einzelheiten bekannt: Bei Kevin seien schon vor Monaten in einem Kinderheim Knochenbrüche, Untergewicht und Entwicklungsstörungen festgestellt worden, räumte Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) gestern ein. Gegen den Willen der Heimleitung hätten die Behörden den kleinen Jungen dann seinem vorbestraften Vater zurückgegeben. Der Fall des Zweijährigen sei der Bremer Regierungsspitze seit Anfang des Jahres bekannt gewesen, sagte Böhrnsen. Sozialsenatorin Röpke habe ihm versichert, alles in die Wege geleitet zu haben. »Doch das dringend und zwingend Nötige ist nicht geschehen, das wissen wir heute.« S. 4: Kommentar / Aus aller Welt

Artikel vom 12.10.2006