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Details in den Mittelpunkt
der Fotografien gerückt

Bernhard Pisarsky stellt in Stieghorst aus


Stieghorst (-er). Bernhard Pisarsky hat ein Faible für die Architektur Antwerpens. Unter dem Titel »Bilder aus Flandern« präsentiert der 69-jährige Bielefelder 24 großformatige Fotos auf der Galerie des Freizeitzentrums Stieghorst.
Wer selbst schon in Antwerpen war und am Großen Markt die Häusergiebel bewundert hat, wird staunen über die Bildkompositionen. Denn Bernhard Pisarsky rückt gern Details in den Mittelpunkt seiner Bilder. Eine Figur des Brunnens aus ungewöhnlicher Perspektive, ein vergoldeter Giebelschmuck mit dem Teleobjektiv in Beziehung gesetzt mit einem benachbarten Gebäude - die Architektur-Fotos zeichnen sich durch Ruhe aus. Verblüfft wird der Betrachter durch die Aufnahme einer »Lebendigen Puppe« (Living Doll). Da handelt es sich um einen Mann, der sich in Kleidung und Schminktechnik in eine Skulptur mit Patina verwandelt hat und durch Haltung und Ausdauer mit den echten Skulpturen verschmilzt.
Flandern hat der Bielefelder Pisarsky durch seine Frau Caroline kennengelernt, die aus Antwerpen stammt. Bei den regelmäßigen Aufenthalten dort nutzt er die Gelegenheit, seine Lieblingsmotive aus neuen Blickwinkel abzulichten. Manches komponiert er auch vor dem Hintergrund des besonderen Licht- oder Farbspiels.
Auf das Glas in den großformatigen Bilderrahmen hat Pisarsky in Stieghorst bewusst verzichtet: »Der Betrachter soll das Bild und nicht sich selbst sehen.« Und gelegentlich sprengt er auch das Passepartout und lässt das Foto aus dem strengen Rechteck hinauswachsen. Gespannt ist der in Sennestadt ansässige Bielefelder, der im Süden der Stadt mehrfach ausgestellt und auch seinen Gedichtband vorgestellt hat, auf die Resonanz in Stieghorst.
Die Ausstellung im Freizeitzentrum ist bis zum Mittwoch, 8. November, zugänglich montags von 10 bis 16 Uhr; dienstags und donnerstags von 10 bis 22 Uhr, freitags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr.

Artikel vom 10.10.2006