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Archäologen
finden Kirche


Magdeburg (dpa). Westlich des Magdeburger Doms haben Archäologen die Reste einer mittelalterlichen Kirche freigelegt. »Offenbar handelt es sich um einen Vorgängerbau der heutigen gotischen Domkirche«, sagte Landesarchäologe Harald Meller am Freitag. Bisher wurden vier Gräber, einige Tonscherben sowie mächtige Mauerreste und Fundamentgräben entdeckt. Vermutlich stamme der Kirchenbau aus der Zeit zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert.
Auf Grund der Ausrichtung der Gräber und Mauerreste nehmen die Experten an, dass der nun freigelegte Bau in Beziehung zum ottonischen Kaiserdom stand. Diese von 955 an errichtete Kathedrale wurde 968 Sitz des Magdeburger Erzbischofs . Ein Stadtbrand zerstörte 1207 dieses Gotteshaus, so dass Erzbischof Albrecht zwei Jahre später mit dem Bau der ersten gotischen Domkirche Deutschlands begann. Der Bau wurde 1520 vollendet und ist mit seinen mehr als 100 Meter hohen Westtürmen noch heute das Wahrzeichen Magdeburgs. Bei Ausgrabungen 2001 und 2003 hatten die Archäologen nördlich des gotischen Doms Teile einer Kathedrale freigelegt, die aus der Zeit Kaiser Otto des Großen (912-973) stammt.

Artikel vom 07.10.2006