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Eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit

Galerie Raumcollage präsentiert drei Werkgruppen der Berliner Künstlerin Sabine Linse


Bielefeld (uj). Drei menschliche Köpfe, im Dreieck angeordnet, ragen wie Pilze aus einer Wiese hervor und singen im Kanon »Heho, spann' den Wagen an«. Das ganze wirkt absurd und doch real. Die Sonne scheint, Wolken ziehen vorüber und werfen ihre Schatten auf die Köpfe. Zu sehen ist dieses Szenario als Video in der Galerie »Raumcollage«. Produziert hat ihn die in Berlin lebende Künstlerin Sabine Linse, einstige Meisterschülerin von Rebecca Horn an der Hochschule der Künste Berlin.
»Im Grünen«, so der Titel des als Endlosschleife produzierten Films, spiegelt zweierlei Affinitäten der 1966 in Eckernförde geborenen Künstlerin wider: Ihren Hang zu szenisch-theatralischen Arrangements in der Natur sowie ihre Vorliebe für Kindheitsthematiken.
Beides kombiniert sie auch in einer Serie von Schwarz-Weiß-Fotografien. Abgebildet sind Kinder im Wald. Doch durch die Anordnung, die Lichtverhältnisse sowie durch Langzeit- und Merhfachbelichtungen entstehen inszenierte Erlebnisräume, die zum kontemplativen Eintauchen einladen. In der emotionalen Wirkungskraft erinnern die Fotoarbeiten an die Werke ihrer bekannten Lehrerin Horn.
Ergänzt wird die Ausstellung um eine Reihe von Zeichnungen von kalligrafischer Anmutung. Feine verschlungene Äste bilden den Rahmen für fabelhafte Tierwesen, die laut Aussage der Künstlerin aus der Beschäftigung mit mittelalterlichen Wappentieren hervorgingen. Zu sehen bis zum 12. Dezember, Fröbelstraße 86.

Artikel vom 09.10.2006