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Milliarden Euro zu viel für Strom

Bund der Energieverbraucher kritisiert Konzerne - Regulierung zu spät


Bonn (dpa). Die Stromkunden in Deutschland zahlen nach Berechnungen des Bundes der Energieverbraucher jährlich 26 Milliarden Euro zu viel. Diese Belastung könne nicht länger hingenommen werden, sagte Verbandschef Aribert Peters am Freitag in Bonn. Die Berechnungen seien der Bundesnetzagentur, dem Bundeskartellamt und dem Bundeswirtschaftsministerium zugeleitet worden.
Die Stromkosten seien in Deutschland über alle Verbrauchergruppen betrachtet um etwa 5,2 Cent je Kilowattstunde (kWh) zu hoch. Eine Senkung der Strompreise um diesen Betrag würde weder die Versorgungssicherheit noch den Neubau von Kraftwerken beeinträchtigen, sagte Peters.
Die Regulierung der Netzentgelte durch die Netzagentur komme in Deutschland zu spät. Sie werde in absehbarer Zeit nicht in der Lage sein, die Preise auf ein angemessenes Niveau abzusenken und damit den Wettbewerb in Gang zu bringen. »Verbraucher und Wirtschaft in Deutschland wollen und können nicht noch Jahre auf faire Strompreise warten«. Den Verbrauchern empfahl er, die verlangten Strompreise um 5 Cent je Kilowattstunde kürzen, bis der Versorger seine höheren Kosten nachgewiesen habe.

Artikel vom 07.10.2006