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Die Löschabteilung Sieker
hat den jüngsten Chef

Kay-Uwe Wipper Nachfolger von Dieter Hagemeyer

Sieker (hu). Wachwechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr Sieker. Am Freitag Abend hat der langjährige Löschabteilungsführer Dieter Hagemeyer sein Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Kay-Uwe Wipper übergeben.

Wipper ist mit 29 Jahren der jüngste der derzeit amtierenden Löschabteilungsführer in Bielefeld. Sein neuer Stellvertreter ist Sven Riemann (24). Dieter Hagemeyer (59) wird in der Löschabteilung Sieker weiter in der Ehrenabteilung aktiv sein. »Wenn Rat oder Hilfe gebraucht werden, dann bin ich da«, versprach er seinen Kameraden.
Mitglied der Abteilung ist er seit 1965. »Bei dem damaligen Feuerwehrfest in Sieker habe ich eigentlich für den Festwirt in der Sektbar gearbeitet. Dabei wurde ich angesprochen, ob ich nicht Mitglied werden wollte«, erinnert sich Hagemeyer. Zwei Monate später trat er in die Löschabteilung ein. Nach mehreren Beförderungen und Lehrgängen wurde er 1988 stellvertretender Löschabteilungsführer, 1994 übernahm er die Leitung der Siekeraner Wehr.
Während der mehr als 40 Jahre bei der Feuerwehr, so Dieter Hagemeyer, habe er einiges erlebt. Drei verschiedene Löschfahrzeuge standen seit dem im Dienst der Löschabteilung, vor allem habe sich aber die persönliche Ausrüstung der Brandbekämpfer »um 200 Prozent verbessert«. »Früher ging man mit leichter Baumwolljacke und Gummistiefeln ins Feuer«, erzählt er.
Auch die Art der Alarmierung hat sich seit dem mehrfach geändert. Funktionierte diese zunächst per Telefon, gab es später für die nah am Gerätehaus am Lipper Hellweg wohnenden Kameraden einen Klingeldraht, der über die Hausdächer gespannt war. »Unter dem Dachstuhl hing eine große Glocke, die dann läutete. So wusste das ganze Haus, dass es wieder einen Einsatz gab.« Heute kommt die Benachrichtigung per digitalem Pieper.
Schwieriger sei es in den vergangen Jahren geworden, auch tagsüber die Einsatzbereitschaft sicher zu stellen. Denn immer mehr Mitglieder haben ihre Arbeitsstellen nicht im Bereich Sieker oder sogar außerhalb Bielefelds, außerdem würden Einsätze am Tag von einigen Arbeitgebern nicht gern gesehen. Dennoch betrage die durchschnittliche Zeit bis zur Einsatzbereitschaft acht Minuten.
Einfach werde für ihn nicht sein, nicht mehr in der aktiven Wehr zu sein. »Die Feuerwehr ist schon ein bisschen wie eine Sucht«, sagt Dieter Hagemeyer. Vor allem der Zusammenhalt der Kameraden sei sehr wertvoll.
Hagemeyers Nachfolger Kay-Uwe Wipper will zunächst einmal »in die großen Fußstapfen des Vorgängers treten«. Nach dem Motto »nur gemeinsam sind wir stark« wolle er weiter auf Teamgeist setzten. »Außerdem lebt eine Löschabteilung davon, dass man sich ständig verbessert«, so Wipper.
Etwas Sorge bereitet ihm die Zukunft des Gerätehauses am Lipper Hellweg, das zum Teil auch von städtischen Gärtnern genutzt wird. »Wenn diese demnächst ausziehen müssen wir mal sehen, was das für die Löschabteilung bedeutet.«
Und obwohl es keine akuten Nachwuchssorgen gibt und der Altersschnitt der Siekeraner Wehr relativ niedrig ist, sind neue Mitglieder immer willkommen. Wer im Löschbezirk wohnt und aktiv werden will, der kann sich unter Tel. 51-3984 melden.

Artikel vom 07.10.2006