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CIA-Gefängnisse in Deutschland?

Neue Vorwürfe einer britischen Rechtshilfe-Organisation


London/Berlin (Reuters). Eine britische Rechtshilfe-Organisation hat im Zusammenhang mit geheime US-Gefängnissen für Terror-Verdächtige neue Vorwürfe gegen Deutschland erhoben. Demnach könnte der US-Geheimdienst CIA in mehreren Fällen Militärstützpunkte in Deutschland dazu genutzt haben, El-Kaida-Häftlinge festzuhalten. Die Bundesregierung wies die Darstellung am Freitag zurück. Der Online-Dienst des Magazins »Stern« berichtete hingegen, die Bundesanwaltschaft ermittle wegen des Vorwurfs, die US-Armee habe in einem Militärgefängnis in Mannheim drei Terrorverdächtige von April bis September illegal festgehalten. Die Bundesanwaltschaft war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die Rechtshilfeorganisation stützt ihre Vorwürfe auf Aussagen von Häftlingen aus dem US-Gefängnis in Guantanamo, die von ihren Anwälten betreut werden. Demnach berichtete ein britischer Häftling, während eines Verhörs sei ihm 2003 gesagt worden, einer der Drahtzieher der September-Anschläge werde in einem US-Gefängnis auf einer Luftwaffenbasis in Deutschland festgehalten. Den Angaben zufolge handelte es sich um den Pakistaner Khalid Scheich Mohammed, den die USA kürzlich nach Guantanamo verlegt haben. Auch beim Verhör eines anderen Verdächtigen in Jordanien sei ein US-Stützpunkt in Deutschland zur Sprache gekommen.

Artikel vom 07.10.2006