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»Stadtwerke zocken ihre Kunden ab«


Zu der neuerlichen Anhebung der Gaspreise in Bielefeld schreibt ein Leser:

Die Stadtwerke Bielefeld haben auch in diesem Jahr zum 1. Oktober 2006 die Gaspreise um satte acht Prozent erhöht. Der Preis für Heizöl ist jedoch seit März 2006 bis heute auf 59,50 US-Dollar je 159 Barrel um cirka 20 Prozent gesunken. Somit müsste der Gaspreis auch um diesen Satz reduziert werden - einer statt Erhöhung!
Fest steht jedoch: Die von den Stadtwerken Bielefeld und auch anderen Gas-Anbietern behauptete Anbindung zwischen dem Gaspreis und Ölpreis funktioniert immer nur zum Nachteil des Verbrauchers. Steigt der Heizölpreis, rast der Gaspreis sofort mit rauf. Siehe die dreimalige Erhöhung des Gaspreises von fast 50 Prozent im Jahre 2005. Sinkt der Preis für Heizöl, bleibt der Gaspreis trotzdem oben und wird jetzt sogar um fast acht Prozent zum 1. Oktober 2006 erhöht. Hierfür haben alle Verbraucher kein Verständnis. Sie fühlen sich von den Stadtwerken restlos abgezockt.
Der Großkonzern Eon-Weser wurde erst vor wenigen Tagen durch das Kartellamt zur Rücknahme der Erhöhung des Gaspreises gezwungen.
Die Stadtwerke Bielefeld nutzen ihr Monopol zur Zeit noch sehr kundenunfreundlich aus. Durch die erneuerbaren Energien wird sich dieses jedoch bald ändern. In der öffentlichen Bekanntgabe in den hiesigen Tageszeitungen wird in der Kopfleiste seit drei Jahren der lapidare Satz benutzt: Wegen Erhöhung unserer Bezugskosten sind wir gezwungen zu dieser Anhebung. Hier dürfen jedoch nur Zahlen sprechen. Die Stadtwerke sollten den Nachweis erbringen mit der Veröffentlichung der Zahlenvergleiche der letzten drei Jahre. Sollte dieses nicht geschehen, bin ich nicht bereit, den erhöhten Gaspreis ab 1. Oktober 2006 zu bezahlen. Dieses erfolgt durch eine Kürzung nach Erhalt der Rechnung.
Die Stadtwerke Bielefeld preisen seit Jahren in der Werbung das Erdgas als umweltfreundlich an. Hierzu stelle ich fest: Wer als Verbraucher umweltfreundlich heizt, wird in unserem Staat zum großen Vorteil der Konzerne restlos abgezockt.

ERNST MÖLLERBielefeld

Artikel vom 07.10.2006