20.10.2006
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Sechs Jahre ist es her, dass Johannes und Thomas Stolle (Bass und Gitarre), Andreas Nowak (Schlagzeug) und Sängerin Stefanie Kloß an einem Namen für ihre Band basteln, die sich beim TenSing-Musikprojekt in ihrer Heimatstadt kennen gelernt haben. Aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen kreieren sie »Jast« und singen unter diesem Pseudonym Coverversionen bekannter Hits und Rockmusik mit englischen Titeln. Soweit der wenig spektakuläre Teil ihrer Geschichte, die sich so oder so ähnlich bei vielen Nachwuchsbands abspielt. Aber dass »Jast« drei Monate nach Gründung den etablierten Bands des Bautzener Landkreises die begehrte »Beat«-Trophäe vor der Nase wegschnappt, das lässt aufhorchen.
Es beginnt eine Tournee von Wettbewerb zu Wettbewerb, bei der sich die (kleinen) Titel häufen. Als sie ihren alten Namen ebenso über Bord werfen wie die englischen Texte (so denkt es sich einfach besser laut) geht der Weg steil bergauf. 2003 basteln sie an ihrem Debütalbum »Verschwende deine Zeit«, das im Sommer darauf fulminant einschlägt. Vier Singles daraus tummeln sich in den Charts. »Symphonie« bringt es auf Platz fünf, der Titelsong hält sich 69 Wochen in den Bestenlisten. Vorbei die Zeiten, als die Bautzener Band als Vorgruppe der Puhdys und Jeanette Biedermann auftreten müssen. Der »Silbermond« ist endgültig am Musikhimmel aufgegangen.
Und der kracht mit Brachialgitarren los und gönnt sich dann und wann eine Balladen-Verschnaufpause. Dabei kann insbesondere Sängerin Stefanie zeigen, was sie drauf hat: Sie röhrt und wispert, haucht und rockt leidenschaftlich und intensiv. Mit Schülerrock hat das nichts mehr zu tun.
Das meinen Juroren und Fans gleichermaßen, die Silbermond nicht nur die »1Live«-Krone 2005 für den besten Live-Act aufsetzten und den Echo verliehen. Prompt knüpfte das zweite Album an den Erfolg des ersten an. Denn mit dem sanften Song »Unendlich« hat Silbermond einen würdigen Nachfolger für »Symphonie«« geschaffen. Auch »Meer sein« wurde zur Hitsingle.Am 6. Oktober wurde eine dritte Single ausgekoppelt. »Das Beste«, so die Meinung des Publikums der bisherigen Konzerte, war live absolut das Beste, was das Quartett zu bieten hatte. Im zweiten Teil der Tour will Silbermond es erneut beweisen.
Artikel vom 20.10.2006