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Zabel fährt früh hinterher

Paris - Tours: Sieg an den Franzosen Guesdona

Tours (dpa). Erik Zabel hat bei der 100. Auflage des Rad- Klassikers Paris - Tours frühzeitig alle Chancen auf seinen vierten Sieg eingebüßt.

Bei seinem letzten Saison-Rennen musste der Vize-Weltmeister den Sieg kampflos dem Franzosen Frédéric Guesdon überlassen. Zabel wurde schon zur Hälfte des Rennens in einer Gruppe mit Ex-Weltmeister Tom Boonen abgehängt und fand in dem 254,5 Kilometer langen Strecke nicht mehr den Anschluss.
»Leider habe ich diese Situation unterschätzt und bin nicht mehr zu der Gruppe zurückgekommen. Künstlerpech. Zum Glück sind am Ende zwei Fahrer aus der ersten Fluchtgruppe durchgekommen, so ist die Enttäuschung nicht ganz so groß«, sagte Zabel.
Guesdon gewann im Sprint vor dem Norweger Kurt-Asle Arvesen und feierte wenige Tage vor seinem 35. Geburtstag seinen größten Erfolg nach dem Sieg bei Paris - Roubaix 1997. Guesdon und Arvesen waren als letzte einer großen Ausreißergruppe übrig geblieben und retteten einen kleinen Vorsprung vor den heranjagenden Verfolgern ins Ziel. Dritter wurde der Australier Stuart O'Grady, der vor einer Woche Zweiter beim ProTour-Rennen in Zürich war und wieder einige Sekunden zu langsam war. Als Gesamtsieger der ProTour stand zuvor der Spanier Alejandro Valverde fest.
Die entscheidende Szene aus Zabels Sicht spielte sich auf dem zumeist flachen, aber auch windanfälligen Kurs bereits nach nicht einmal 100 Kilometern ab. Eine große Gruppe mit Zabel und dem Belgier Boonen verlor den Anschluss, der Rest des Feldes mit dem Norweger Thor Hushovd, O'Grady und dem Esten Jaan Kirsipuu bei dessen letztem Rennen jagte weiter eine Ausreißergruppe, in der auch Zabels Milram-Teamkollege Sebastian Siedler vertreten war.
»Nachdem schon kurz nach dem Start eine Gruppe mit 28 Fahrern weg war, in der von uns auch Sebastian Siedler dabei war, und die nach 90 Kilometern gut drei Minuten Vorsprung hatte, ist das Discovery-Team bei Kilometer 95 auf die Windkante gegangen und hat das Feld zerlegt«, erläuterte Zabel. Der Abstand zwischen den Verfolgern und seiner Gruppe wuchs auf bis zu sieben Minuten an, so dass die abgehängten Profis schließlich keine Chance mehr sahen und geschlossen ausstiegen.

Artikel vom 09.10.2006