09.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Alonso findet sein
Lächeln wieder

Ergebnis harter Arbeit im Team

Suzuka (dpa). Von ausgleichender Gerechtigkeit wollte Fernando Alonso als Profiteur von Michael Schumachers Motorpech in Suzuka nichts wissen.

Vielmehr sah der Spanier seinen Erfolg beim Großen Preis von Japan als Ergebnis harter Arbeit. »Wir hätten diesen Sieg schon vor langer Zeit verdient gehabt«, sagte der Renault-Pilot nach dem Ende seiner dreimonatigen Durststrecke. Allerdings musste der 25-Jährige einräumen, dass ihm das Glück dieses Mal wohlgesonnen war. »Diese zehn Punkte sind ein kleines Geschenk, das Gott uns gegeben hat«, sagte Alonso, den zwei Rennen zuvor in Monza ein Motorschaden gestoppt hatte, während Schumacher das Ferrari-Heimrennen gewann.
»Der Sieg schmeckt noch besser, weil wir zuletzt in China die großen Favoriten waren und wir das Rennen verloren haben. Und nun ergeht es Ferrari so«, meinte Alonso. Durch das Ferrari- und Schumacher-Pech steht er nun vor seinem zweiten WM-Titel und kann am 22. Oktober in Sao Paolo nach den Querelen der vergangenen Wochen einen versöhnlichen Abschied von Renault feiern.
Eine Woche vor dem »glücklichen Sieg« im Land des Lächelns war dem Spanier ein verheerender Boxenstopp sowie eine fehlgeschlagene Rennstrategie zum Verhängnis geworden, was ihn zu heftiger Kritik an seinem Rennstall veranlasst hatte.
Doch nicht nur in China und in Monza habe man Punkte verloren, betonte Alonso, der einen 25-Punkte-Vorsprung binnen drei Monaten eingebüßt hatte. So hatte ihm in Budapest eine lockere Radmutter den Sieg gekostet. Hinzu kamen Entscheidungen des Internationalen Automobilverbandes FIA, durch die sich sowohl Alonso als auch Teamchef Flavio Briatore benachteiligt sahen: allen voran das Verbot des so Massedämpfers vor dem Schumacher-Heimrennen auf dem Hockenheimring und Alonsos Zurückversetzung in der Startaufstellung beim Rennen in Monza. Damals hatte der Spanier nach Ansicht der Rennkommissare Schumachers Teamkollegen Felipe Massa in der Qualifikation behindert.

Artikel vom 09.10.2006