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Engagiert im Kampf
gegen Arbeitslosigkeit

Regine-Hildebrandt-Preis zum 10. Mal vergeben

Von Uta Jostwerner und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Solidarität heute: Voller Einsatz - nicht leeres Wort«: Unter diesem Motto geht der mit 20 000 Euro dotierte Regine-Hildebrandt-Preis der »Stiftung Solidarität« in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Förderverein »Gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit« in Berlin sowie an die Initiative »Neue Arbeit« Chemnitz.

Die Stiftung vergibt den Solidaritätspreis seit 1997. Er würdigt herausragendes soziales Engagement von Einzelpersonen und Vereinen. Zum Gedenken an die erste Preisträgerin und spätere Schirmherrin trägt er seit 2002 den Namen »Regine-Hildebrandt-Preis für Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut«.
Bei der Preisverleihung, die am gestrigen Freitag im Neuen Rathaus stattfand, bedankte sich Jörg Hildebrandt bei den ausgezeichneten Initiativen: »Sie haben mit vollem Einsatz das Motto der Stiftung umgesetzt«, sagte der Ehemann der 2002 verstorbenen Politikerin.
Lisa Rathsmann-Kronshage, Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses, wertete den Einsatz der ausgezeichneten Initiativen als Beweis dafür, »dass Kreativität im Kampf gegen Armut Erfolg haben kann«.
Ingrid Sehrbrock erinnerte in ihrer Laudatio an die Lebensleistungen von Regine Hildebrandt: »Sie hat zeitlebens darum gekämpft, dass alle Menschen eine Chance bekommen, und sie war die treibende Kraft für eine aktive Arbeitspolitik.« Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes verdeutlichte ebenso, dass ohne Arbeit die Tatkraft und Motivation der Menschen verloren geht. Sie hob hervor, dass die gewürdigten Organisationen sich für Menschen einsetzen, die sonst keine Lobby haben.
In Chemnitz geschieht dies durch unterschiedliche Angebote. Der Verein berät und begleitet Betroffene, schafft mit Projektideen öffentlich geförderte Beschäftigung und ist mit seinen Stadtteilbüros zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen Gemeinwesens geworden. »Das Preisgeld wollen wir gezielt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verwenden«, erklärte Doris Müller, ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins.
Der Förderverein Gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit, der vor 20 Jahren in OWL gegründet wurde, versteht sich unter anderem als Knotenpunkt im Netzwerk der sozialen Bewegungen. Mit dem Preisgeld soll eine Werbekampagne unterstützt werden, die sich für höhere Regelsätze für Kinder Erwerbsloser einsetzt, sagte Angelika Klahr.

Artikel vom 07.10.2006