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Schwester tötet
Charité-Patienten


Berlin (dpa). An der Berliner Charité herrscht Entsetzen. Eine Krankenschwester des europaweit größten Universitätsklinikums soll auf der Intensivstation der Kardiologie zwei schwer kranke Patienten mit einer Überdosis an Medikamenten getötet haben. Gegen die 54-Jährige wurde wegen zweifachen Mordes Haftbefehl erlassen, teilte der Sprecher der Staatsanwalts mit. Die langjährige Schwester habe den »Ablauf beider Taten« eingeräumt, ihr Motiv sei aber noch unklar.
Die Charité-Leitung zeigte sich betroffen und sprach von »tragischen Vorfällen«. Die männlichen Opfer, die Mitte August und Anfang Oktober starben, waren 77 und 62 Jahre alt. Was sich genau auf der Intensivstation auf dem Campus Mitte abspielte, ist noch unbekannt. Klar ist nur, dass es sich bei den beiden möglichen Opfern um zwei schwer kranke Männer handelte, die wegen starker Herzprobleme in der Klinik lagen.
Das Klinikum kündigte an, alle Todesfälle der vergangenen Jahre zu untersuchen. So sollten weitere Tötungsdelikte ausgeschlossen werden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.

Artikel vom 06.10.2006