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Sprachförderung Beitrag zur Integration

Arbeiterwohlfahrt bietet Kindern von Aussiedlerfamilien gesellschaftliche Chancengleichheit

Baumheide (jr). Mehr Chancengleicheit für Kinder mit Migrationshintergrund. Das soll jetzt ein zweiwöchiges Sprachcamp vermitteln. 80 Bielefelder Jungen und Mädchen im Grundschulalter profitiern davon.

Mit Unterstützung der NRW-Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration führt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in den Herbstferien dieses Sprachcamp im Freizeitzentrum (FZZ) Baumheide durch. Eine Art Premiere für 80 Schulkinder aus dritten Grundschulklassen.
Wie gestern bei der Vorstellung des Sprachcamps AWO-Projektleiterin Monika Wirbel verdeutlichte, seien die 80 Schüler aus dem gesamten Bielefelder Raum in Absprache mit den beteiligten Lehrkräften ausgewählt worden. Die jungen Teilnehmer hätten entsprechenden Bedarf, die deutsche Sprache zu vervollkommnen. Ein zwölfköpfiges Team aus Freizeit-, Sprach- und Theaterpädagogik lässt die Jungen und Mädchen aus Migrationsfamilien die deutsche Sprache (er)leben, ohne dass es langweilig wird. In der Tat, sagt Monika Wirbel, »Noten verteilen wir nicht. Und vieles wird auf spielerische Weise vermittelt.«
Mit 45 000 Euro unterstützt das Land diese Sprachförderung. Die Eltern müssen da für ihre Kinder nur einen symbolischen Beitrag von zehn Euro leisten.
Das neue Projekt wurde gestern auch von der AWO-Kreisvorsitzenden Angelika Dopheide sowie von Bezirksvorsteher und Schulausschusschef Andreas Rüther begrüßt. Beide bezeichneten diese Art Sprachförderung als ein »wichtiges Instrument zur Integration.« Dopheide: »Ohne entsprechende Sprachkenntnisse gibt es keine richtige Partnerschaft. Kindern aus Aussiedlerfamilien mit Integrationsbedarf kann am besten im Grundschulalter geholfen werden.« Rüther stimmte zu: »Eine Integration sollte so früh wie möglich beginnen. Der AWO sei Dank für ihr Engagement.«
Die im FZZ betreuten Kinder kommen aus vielen Ländern und Kulturen. Sie sprechen überwiegend Russisch und Türkisch, aber auch Kinder mit anderen Muttersprachen nehmen teil. Nach Angaben der AWO ist die Aussiedlerzahl in Bielefeld und auch in Ostwestfalen sehr hoch. Sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in Grundschulen gebe es etwa ein Drittel Kinder mit Migrationshintergrund.
Die 80 Kinder werden im FZZ Baumheide in den Herbstferien montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr betreut. Das Hauptthema in dieser Zeit heißt: Tiere. Passend dazu steht zum Abschluss des Camps am Freitag, 13. Oktober, 14.30 Uhr, die öffentliche Theateraufführung »Tierisches Theater in Baumheide« auf dem Programm.

Artikel vom 06.10.2006