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Mathias Hain will
alles versuchen

Arminia bangt um Stammtorwart

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Das Verletzungspech des DSC Arminia Bielefeld reißt einfach nicht ab. Nachdem mit Sibusiso Zuma ein Langzeitverletzter soeben wieder ins Team zurückgekehrt ist, droht nun ein Ausfall von Torwart Mathias Hain - zumindest für das Auswärtsspiel am Sonntag in Nürnberg.

Der 31-jährige Keeper hatte sich (wie am Samstag berichtet) beim Lauftraining am Freitag einen Muskelfaserriss in der linken Wade zugezogen. Deshalb war er abends von Marc Ziegler in Bünde beim sehenswerten Freundschaftsspiel gegen Twente Enschede (2:0) vertreten worden. Der Ersatzmann verlebte übrigens eine ruhige Partie, weil seine Vorderleute das Spiel jederzeit im Griff hatten.
Ob Ziegler, der sein letztes Bundesligaspiel am 22. Mai 2004 absolviert hat, beim 1. FC Nürnberg wieder ran muss, bleibt vorerst offen. Nach einem trainingsfreien Sonntag treffen sich die Arminen erst heute Nachmittag wieder, um die Vorbereitung auf die Partie beim Überraschungs-Tabellenzweiten, der allerdings zuletzt vier Mal in Folge Unentschieden gespielt hat, aufzunehmen. Auch Hain ist heute dabei, um zu testen, was wirklich geht.
»Es besteht die Möglichkeit, dass Mathias Hain ausfällt«, stellte Co-Trainer Frank Geideck gestern allerdings fest, schloss aber nicht aus, dass es anders kommen könnte. »Das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Wir werden sehen, wie Mathias am heute und Dienstag trainieren kann. Hat er beim Laufen Schmerzen hat, dann wird es wohl bis Sonntag nicht reichen.«
Muskelfaserrisse in der Wade zählen bei Fußballprofis zu den üblichen Berufsrisiken. Zurzeit laborieren der ehemalige Armine Bastian Reinhardt, der Neu-Dortmunder Nelson Valdez oder der Stuttgarter Abwehrhüne Fernando Meira sowie der Paderborner Mannschaftskapitän René Müller an dieser Verletzung. Sie alle müssen etwa drei Wochen pausieren. Dennoch hofft Hain, dass er vielleicht sogar bis zum Nürnberg-Spiel wieder einsatzfähig ist. Auf jeden Fall will er alles dafür tun.
Der DSC-Keeper hat mehrfach bewiesen, dass er sich von Verletzungen nicht aus dem Bielefelder Kasten »jagen« lässt. Bei 200 möglichen Pflichtspielen seit seinem Wechsel aus Fürth im Oktober 2000 fehlte Hain ganze zwei Mal und stand mit einem Innenbandanriss im Knie ebenso zwischen den Pfosten wie mit einem gebrochenen Finger.
Beim Finale der vergangenen Spielzeit ging für den DSC-Torwart in Köln eine Serie von 163 Meisterschaftspartien in Folge nur zu Ende, weil er seinem langjährigen Ersatzmann Dennis Eilhoff ein Abschiedsspiel »schenkte«.

Artikel vom 09.10.2006