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Frankreichs Schotten-Flop

EM-Qualifikation: Rehhagel zeigt es seinen Kritikern

München (dpa). Frankreich und Spanien am Boden, Weltmeister Italien erleichtert und Otto Rehhagel mit Europameister Griechenland wieder obenauf. Europas »Fußball-Großadel« hatte ein erlebnisreiches Wochenende.

Verlierer des Wochenendes war jedoch die »Grande Nation« beim 0:1 in Schottland. »Spielen um des Spielen Willens ist nicht genug. Wir müssen spielen, um zu gewinnen, und wieder eine kämpferische Einstellung zeigen«, sagte Frankreichs Trainer Raymond Domenech, der sich auch über die Balljungen im Glasgower Hampton-Park ärgerte. »Sie haben das Spiel langsam gemacht. Das ist bedauerlich in einem Land, das für sein Fair Play bekannt ist.« Die enttäuschende Niederlage durch einen Treffer Gary Caldwell (67. Minute) lag jedoch nicht an den schottischen Balljungen.
Spanien muss sich ernsthafte Sorgen um die EM-Qualifikation machen. Nach dem 0:2 bei Spitzenreiter Schweden ist die Truppe von Trainer Aragones auf den fünften Platz abgerutscht. Zwei Mal hatte der 68-Jährige schon den Rücktritt angeboten, sich aber zum Weitermachen überreden lassen. »Ich bleibe im Amt«, erklärte er nun trotzig.
Dagegen gelang Italiens Trainer Roberto Donadoni mit dem 2:0 gegen die Ukraine ein kleiner Befreiungsschlag. »Der Trainer war in Schwierigkeiten, da gehört es sich, dass man ihn umarmt«, widmete Luca Toni seinen Treffer zum 2:0 seinem Chef.
Zwei Spiele, zwei Mal 1:0 - Griechenland ist zurück auf dem Weg zur Effektivität der EM in Portugal. Nach der Wasserschlacht gegen Tabellenführer Norwegen, die wegen starken Regenfalls mit 50 Minuten Verspätung begann, erwiderte Rehhagel die Kritik der griechischen Medien, mit denen sich »König Otto« in dieser Woche eine heftige Auseinandersetzung geliefert hatte. »Ich stelle die Mannschaft auf, wie ich es für richtig halte«, sagte er.
Böse Worte bekam auch die englische Auswahl zu hören, die gegen den Weltranglisten-51. Mazedonien über ein 0:0 nicht hinauskam. Die Zeitungen berichteten von »England-Versager« und »Zahnlosem England«.

Artikel vom 09.10.2006