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Klettern, Wasserski, Spinning

Vielfältiges Programm im Handballcamp des Handballkreises Bielefeld

Von Timo Ettrich
Bielefeld (WB). Es muss sich herumgesprochen haben, dass das Handballcamp des Handballkreises Bielefeld durch ein abwechslungsreiches Programm besticht. Ruckzuck waren die Plätze ausgebucht. Mit einem Abschlussturnier enden heute fünf kurzweilige Tage, die insgesamt 44 Jugendliche der Jahrgänge 1990-1995 aus acht Klubs vereinten. Zum dritten Mal scharte Kreislehrwart Michael Neuhaus den Nachwuchs um sich. Neben handballerischen Fertigkeiten sorgten außergewöhnliche Aktionen wie Klettern im Hochseilgarten oder Wasserski dafür, einen »Campspirit« besonderer Güte zu erleben.

Grenzen erfahren, Grenzen ausloten: Das Camp gestaltete sich als ganzheitliche Herausforderung für alle Sinne und war auch pädagogisch besonders wertvoll. »Persönliches Auftreten, Verlässlichkeit und Vorbildfunktion sind neben Verantwortungsbewusstsein ebenfalls wichtige Merkmale, die die positive Atmosphäre im Team ausmachen,« so der Kreislehrwart.
Neuhaus betreute mit sechs Helfern den Talentschuppen. Das Gros stellte die HSG Eintracht Gadderbaum mit 17 Aktiven, gefolgt von der TSG Altenhagen-Heepen (6). Die Mischung aus Jung und Alt bot allerlei Vorteile, wie Michael Neuhaus anmerkte: »Die Jüngeren können sich an den Älteren orientieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Dinge, die die Kleinen besser machen.« Schnell seien vereinsübergreifend Freundschaften geknüpft worden.
Den Betreuerstab bildeten Ivo Kraft, Manfred Krause, Florian Heuer (alle HSG Eintracht Gadderbaum), Uwe Kipp (TSG Altenhagen-Heepen), Marc Hanneforth (HT SF Senne), Marcel Haubold (HSG Löhne/Obernbeck) und Jan Kastrup (TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck).
Das bunte Programm sah am ersten Tag zwei Handballeinheiten und abends eine 400 Meter-Schwimmstaffel im Ishara vor. Spinning im Elixia sorgte ebenso für Kurzweil wie Aquajogging. Bewusst organisierte Neuhaus das Handballcamp mit einem »hohen Schwerpunkt außerhalb dieser Sportart.« Ohnehin sei das Camp nicht nur auf den Faktor Sport fokussiert. Beim achtstündigen Klettern im Hochseilgarten in Bad Driburg wurde besonderes Augenmerk auf Mut, Vertrauen und Unterstützung gelegt.
Am Mittwoch ging die Reise zum Lippesee in Paderborn. Dort stand Wasserski an der Seilwinde auf dem Programm. Abends erholten sich Jungs in der Sauna vom anstrengenden Tag. Gestern Nachmittag wurde auf der Rußheide der »King of Athletics« gekürt. Die Handballer ermittelten in mehreren leichtahletischen Disziplinen ihren Besten.
Das Programm mit einem Hauch von Abenteuer kam an. Neuhaus: »Sowohl die Älteren als auch die Jüngeren haben sich hundertprozentig reingehängt und alles gegeben.« Untergebracht waren die Handballer in Mehrbettzimmern im Jugendgästehaus. Dort fanden sie ideale Bedingungen vor. Die Stiftung der Sparkasse Bielefeld, seit längerer Zeit ein Förderer des Bielefelder Jugendhandballs, half mit, den Camp-Beitrag erträglich zu gestalten.
Das ehrgeizige Unterfangen, ein reines Mädchen-Camp auf die Beine zu stellen, gestaltete sich als »schwierig«. Eine ausreichende Zahl an Mädchen war trotz aller Mühen nicht zu begeistern. Gleichwohl bleiben Neuhaus und Co. in dieser Sache »am Ball«. Mit Hilfe der Talentsichtung und von Renate Schubert aus dem DHB-Lehrstab ist für 2007 ein weiterer Versuch vorgesehen.

Artikel vom 06.10.2006