Berlin (dpa). Der nach vierjähriger Haft aus dem US- Gefangenenlager Guantánamo entlassene Bremer Türke Murat Kurnaz (24) hat schwere Vorwürfe gegen in Afghanistan stationierte deutsche Soldaten erhoben. Im Magazin »Stern« sagte Kurnaz, er sei nach seiner Festnahme Ende 2001 in einem US-Gefängnis in Kandahar von deutschen Soldaten misshandelt worden. Zwei Soldaten mit der deutschen Flagge an der Uniform hätten ihn an den Haaren gezogen und mit dem Kopf auf den Boden geschlagen. Das Verteidigungsministerium kündigte eine Untersuchung an. Dem Ministerium liegen bisher keine Anhaltspunkte vor, dass deutsche Soldaten an Verhören von Kurnaz in Kandahar beteiligt waren, sagte ein Sprecher. Er wurde so verstanden, dass dies auch Angehörige des »Kommandos Spezialkräfte« der Bundeswehr einschließt, über deren Aktivitäten die Bundesregierung keine Erläuterungen gibt. Es werde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die dem Verteidigungsausschuss berichten solle, sagte der Sprecher.
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