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Trainer stehen unter Druck

Donadoni wollte Italiens Bank schon wieder räumen

Rom (dpa). Vor dem Doppelspieltag in der EM-Qualifikation gibt es bei den großen Fußball-Nationen viel Ärger.

Weltmeister Italien und Trainer Roberto Donadoni stehen vor der Partie gegen die Ukraine unter Druck, in den Niederlanden ist vor dem Bulgarien-Spiel die Kritik um die umstrittene Nominierungspraxis von Trainer Marco van Basten neu entfacht und Spaniens Coach Luis Aragones ist in Schweden zum Erfolg verdammt. Viel Ärger gibt es auch bei Europameister Griechenland, wo das Verhältnis zwischen Trainer Otto Rehhagel und den Medien zerrüttet ist.
Zwei Spiele, ein Punkt und 2:4 Tore - Italien hat den Start in die EM-Qualifikation verschlafen und steht gegen die Ukraine in Rom (Samstag) und in Georgien (Mittwoch) unter Zugzwang. »Wir dürfen die Qualifikation nicht versauen«, warnte Gianluca Zambrotta. Der Fehlstart auf dem Weg zur Europameisterschaft 2008 weckte bei den Italienern böse Erinnerungen. Vor der EM 1984 scheiterten sie schon einmal als amtierender Weltmeister. »Italien hat die Lust am Siegen nicht verloren«, sagte Trainer Donadoni, der zwischenzeitlich wegen des Wechsels an der Verbandsspitze sogar schon an Rücktritt gedacht hatte.
Bei den »Oranjes« hängt nach der erneuten Kritik um die Nominierungs-Praxis von van Basten und dem »Elftal«-Rücktritt von Mark van Bommel der Haussegen schief. Und ausgerechnet jetzt steht das Spitzenspiel der Gruppe G am Samstag in Sofia gegen den Tabellenzweiten Bulgarien an. Beim dritten niederländischen Sieg im dritten Spiel dürfte die Kritik wohl wieder verstummen, bei einer Niederlage kommen auf van Basten ungemütliche Tage zu.
Auch am Denkmal von Griechenlands Coach Rehhagel wird vor dem schweren Spiel gegen Norwegen wieder kräftig gerüttelt. Nach harscher Kritik vieler Journalisten für Rehhagels Entscheidungen machte der frühere Bundesliga-Trainer seinem Ärger über die Berichterstatter auf einer Pressekonferenz lautstark Luft - und das derart heftig, dass griechische Journalisten nun eine Entschuldigung des 68-Jährigen verlangen.
Spaniens Routinier Aragones steht ebenfalls in der Kritik - zumal er den Druck durch die Nichtnominierung von Real Madrids Angreifer Raul noch einmal selbst erhöhte.
Nun braucht der Coach dringend ein Erfolgserlebnis gegen Spitzenreiter Schweden. Doch Aragones ist zuversichtlich: »Ich glaube an meine Mannschaft, wir werden da nicht verlieren.«

Artikel vom 07.10.2006