07.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Löw verspricht Spaß-Fußball

Test vor der EM-Qualifikation: Länderspiel gegen Georgien in Rostock

Rostock (dpa). Tore, Tempo, Spaßfußball: Trotz der Schonung einiger WM-Stars für den Kampf um die EM-Punkte in der Slowakei will die deutsche Nationalmannschaft ihren Fans im letzten Heimspiel des Jahres noch einmal eine erfolgreiche Fußball-Gala bieten.

Mit dem Wolfsburger Mike Hanke als Sturmpartner von Lukas Podolski und dem erstmals für die Startelf nominierten Flügelflitzer David Odonkor plant Bundestrainer Joachim Löw am Samstag (20.00 Uhr/ZDF) gegen Georgien die Fortsetzung seiner makellosen Bilanz von bislang drei Siegen und 17:0 Treffern. »Wir nehmen das Spiel so Ernst wie jedes andere Länderspiel. Wir haben eine Verpflichtung, dem Publikum und der Nation gegenüber«, sagte Co-Trainer Hans-Dieter Flick.
Bevor der 21-köpfige deutsche Kader am Freitag mit dem Flugzeug von Berlin in den nur 220 Kilometer entfernten Spielort flog, durfte Löws Assistent bereits einiges über die Aufstellung bei dem Testspiel im mit 28 000 Zuschauern ausverkauften Ostsee-Stadion verraten. So wird Hanke im Angriff den Platz von WM-Torschützenkönig Miroslav Klose einnehmen. »Mike beginnt neben Podolski. Er hat sich im Training sehr gut in Szene gesetzt«, sagte Flick.
Hanke will seinen erst zweiten Einsatz in der Startformation unbedingt erfolgreicher nutzen als bei seinem Platzverweis vor einem Jahr beim Confederations Cup im Spiel um Platz 3 gegen Mexiko. »Ich denke, dass es dieses Mal keine Rote Karte für mich geben wird«, sagte der 22-Jährige.
Auch im Mittelfeld wird Löw mindestens eine Umstellung vornehmen. Für Flanken auf das Sturmduo Hanke/Podolski soll Odonkor sorgen. Der rasende WM-Joker wird an Stelle von Bernd Schneider auf dem rechten Flügel beginnen. Führen soll die junge deutsche Mannschaft, in der auch Jan Schlaudraff (Alemannia Aachen), Piotr Trochowski (Hamburger SV), Clemens Fritz (Werder Bremen) und Alexander Madlung (VfL Wolfsburg) je nach Spielverlauf auf ihr Länderspiel-Debüt hoffen dürfen, Kapitän Michael Ballack. »Er ist unser Antreiber, der den jungen Akteuren Rückendeckung geben soll«, erklärte Flick.
Ein besonderes Augenmerk wird Löw gegen die von Klaus Toppmöller betreuten Georgier um Schalke-Profi Lewan Kobiaschwili aber auch auf die Abwehr legen. Nach dem Ausfall des Gladbachers Marcell Jansen (Meniskus-Operation) muss die Viererkette vor Torhüter Timo Hildebrand erneut umgebaut werden. »Wir werden einiges testen«, bestätigte Flick. Wie bei den ersten zwei EM-Qualifikationsspielen gegen Irland (1:0) und San Marino (13:0) werden Arne Friedrich und Manuel Friedrich erneut die Innenverteidigung bilden.
Offen ließen die DFB-Trainer am Freitag, welche Außenverteidiger-Position Philipp Lahm übernehmen wird. »Philipp ist links und rechts einsetzbar«, sagte Flick nur. Lahms Position dürfte davon abhängen, ob sich Löw beim vierten Abwehrspieler für den schon einmal eingesetzten Berliner Malik Fathi (links) oder den Debütanten Fritz (rechts) entscheidet.
Für den von Flick zum Abwehrchef ernannten Arne Friedrich ist die personelle Besetzung nicht entscheidend: »Wichtiger ist, dass die Grundordnung stimmt. Diese Partie gegen Georgien ist ein guter Test vor dem wichtigen EM-Spiel am Mittwoch in der Slowakei.«

Artikel vom 07.10.2006