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Die Nummer eins
ist nur Zuschauer

Europacup: PSC ohne Simon Rösner

Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). 2003 in Odense, 2004 in Linz und 2005 beim Heimspiel im Ahorn-Sportpark: Drei Mal in Folge hieß der Europapokalsieger der Herren Paderborner Squash Club. Und doch ist der Titelverteidiger mit eher bescheidenen Zielen zum kontinentalen Titelkampf 2006 ins schwedische Malmö gereist.

Die Paderborner Zurückhaltung hat aber nichts mit falscher Bescheidenheit zu tun, sondern einen triftigen Grund. In den vergangenen Jahren war das ECC nämlich selten so hochkarätig besetzt wie diese skandinavische Variante, die heute nach der Auslosung mit der Vorrunde beginnt. »Unser Ziel ist in diesem Jahr das Halbfinale. Es wird sehr schwer, den Titel ein drittes Mal zu verteidigen«, sagt PSC-Präsident Andreas Preising.
Dabei kommt die stärkste Konkurrenz aus dem eigenen Land. Während sich Paderborn als Pokalbesitzer das Startrecht sicherte, hat sich die Sport Insel Stuttgart als Deutscher Meister für das 14 Teilnehmer starke Feld qualifiziert. Die Schwaben besiegten die Ostwestfalen im DM-Finale und genießen auch beim Europapokal-Vergleich Preisings Respekt: »Der Weg zum Titel führt diesmal nur über Stuttgart. Mit Gregory Gaultier und Simon Baker schicken die eine ganz beachtliche Mannschaft ins Rennen.« Gaultier ist amtierender Europameister, Simon Baker der Deutsche Einzel-Meister. Ein spielstarkes Duo, aber keines, vor dem sich die PSC-Asse verstecken müssten, spielt doch auch die Taktik eine ganz große Rolle.
Um - im Gegensatz zu wenig unterhaltsamen Ausgaben in früheren Jahren - Chancengleichheit zu gewähren, wird seit drei Jahren jeder Spieler je nach Weltranglistenpositionen mit 30 bis fünf Punkten belastet. Insgesamt darf eine aus vier Akteuren bestehende Mannschaft nicht stärker als 60 Punkte sein. Das Paderborner Schwergewicht ist dabei der Ex-Weltmeister und ehemalige Weltranglistenerste Peter Nicol der 30 Zähler wert ist. Ben Garner (20), Tim Garner (10), Stefan Leifels (10) sowie Lars und Lennart Osthoff (je 5) komplettieren das Sextett des Mitfavoriten. Nur auf den ersten Blick überrascht die Tatsache, dass der deutsche Ranglistenerste Simon Rösner - wie Marco Beer und Friedrich Scheel - nur als PSC-Tourist mitgereist ist. »Weil Simon am Stichtag bereits unter den Top 80 der Welt stand, hätte er uns 15 Punkte gekostet und unsere taktischen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Bei diesem Turnier kommt es nicht nur auf die Spielstärke an und daher haben wir uns dazu entschieden, die erfahrenen Tim und Stefan zu nominieren«, klärt Preising auf.

Artikel vom 05.10.2006