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»Es hat Spaß gemacht«

Ex-Armine Gerd Roggensack feiert heute 65. Geburtstag


Bielefeld (WB-wjö). In Arminias ersten beiden Bundesligajahren 1970 bis 1972 spielte Gerd Roggensack auf dem rechten Flügel oft genug mit den Gegnern Katz' und Maus. Neun Treffer erzielte er in seinen 45 Erstligaeinsätzen für den DSC. Die Fans waren begeistert und die Alm stand Kopf, wenn der schneller Angreifer zu seinen unnachahmlichen Slalomläufen ansetzte. »Zick-Zack-Roggensack«, schallte es von den Rängen.
Heute hat Gerd Roggensack Geburtstag und wird 65 Jahre alt. Von einem Pensionärsdasein will der ehemalige gelernte kaufmännische Angestellte, der sein Hobby Fußball zum Beruf machte, die Fußballlehrer-Lizenz erwarb und zahlreiche Vereine im Profi- und Amateurbereich trainierte, nichts wissen. »Mir macht die Arbeit mit den jungen Leuten immer noch viel Spaß«, sagt der Familienvater, der seit zwei Jahren die A-Junioren des FC Stukenbrock in der Landesliga trainiert und sozusagen als »Zulieferer« für Sohn Oliver gilt, der beim FC Stukenbrock als Chefcoach für den Seniorenbereich verantwortlich ist.
Über VfL Paderborn 08 und Borussia Dortmund kam Gerd Roggensack 1963 zu Arminia. Seine Fähigkeiten sprachen sich schnell herum. 1968 wechselte er erstmals in die Bundesliga und traf für den 1. FC Kaiserslautern in 32 Einsätzen zehn Mal. Als Arminia ihn rief, kehrte er spontan zurück. Der »Club der Ostwestfalen« war ihm zur zweiten Heimat geworden. Nach dem Bundesligaskandal trenntern sich erneut die Wege. Bei der DJK Gütersloh ließ Roggensack seine aktive Laufbahn ausklingen.
Der Bazillus Arminia ließ ihn aber dennoch nicht los. Das heutige Geburtstagskind wurde in Bielefeld zunächst A-Jugendtrainer und »beerbte« 1984 den geschassten »Kalli« Feldkamp als Cheftrainer des Bundesligateams. Das Engagement dauerte genau 21 Monate. 1985 stieg Arminia ab und 1986 nicht wieder auf. In der Winterpause wurde auch Roggensack entlassen.
Seine nächsten Stationen als Cheftrainer hießen u.a. Eintracht Braunschweig, SG Wattenscheid 09, 1. FC Kaiserslautern, Preußen Münster, Fortuna Köln, SpVg. Unterhaching, FC Gütersloh, VfL Wolfsburg, SV Wilhelmshaven, SC Verl und SpVg. Beckum. Das Fazit einer langen Karriere: »Ich hatte nie das Glück eine richtige Spitzenmannschaft trainieren zu können. Viele Klubs waren wirtschaftlich arg gebeutelt. Aber es hat trotzdem immer Spaß gemacht.« Das WESTFALEN-BLATT gratuliert ganz herzlich.

Artikel vom 05.10.2006