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Volksschullehrer Frisse
fand 15 Gleichgesinnte

Umfangreiche Chronik nennt die Höhepunkte


Milse (WB). Eigens zum Vereinsjubiläum hat Adolf G. Oertmann eine Chronik zusammengestellt, die nicht nur Höhepunkte darstellt. Sehr akribisch hat er sich die alten Protokolle vorgenommen, hat Entscheidungen und Entwicklungen nachgezeichnet, die wichtig waren. Züchterporträts, Überblick über die Vereinsmeister, der Vorstand - auch im Bild - im Jubiläumsjahr und aktuelle Themen runden das 140 Seiten starke Heft ab. Um die Gestaltung hat sich Axel Prüßner gekümmert.
Beim Lesen der umfangreichen Chronik wird deutlich, welchem Wandel die Geflügelzucht unterlag. Das Bestreben, aus der reinen Nutztierhaltung mehr zu machen, einte vor 75 Jahren die Gründer des Rassegeflügelzuchtverein Milse. Den Anstoß gab Volksschullehrer Heinrich Frisse, der 15 Gleichgesinnte im damaligen Gasthof Mühlenweg versammelte. Das war am 30. November und bereits Anfang Dezember fand die erste Ausstellung statt.
Die Milser hatten im Kreis der Bielefelder Zuchtvereine einen Namen, richteten viele Jahre die Kreisschau aus und zeichneten sich durch ein reges Vereinsleben aus. Der Verein überstand Drittes Reich und Zweiten Weltkrieg und erlebte nach 1960 seine zweite Blüte. Natürlich gab es auch einmal Misstimmigkeiten, musste wiederholt das Problem eines geeigneten Saales für die Vereinsschau gelöst werden, sah sich der Vorstand vor der Aufgabe, Vereinsziel und dem Wunsch nach Geselligkeit im Gleichgewicht zu halten. Aber sicher war es die Geselligkeit, die aus einer Gemeinschaft Gleichgesinnter eine »Züchterfamilie« werden ließ. Denn die Ehepartner der Mitglieder und deren Kinder waren stets einbezogen.

Artikel vom 03.10.2006