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»Keiner fällt mehr
durch den Rost«

Jugendlichen Lehrstelle finanzieren

Von Victor Fritzen
Düsseldorf/Detmold (WB). Angesichts fehlender Lehrstellen will das Land Nordrhein-Westfalen mit einem zusätzlichen Ausbildungsprogramm für Jugendliche Lehrstellen finanzieren. Dies hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann mitgeteilt. Ideengeber des Projektes ist der Kreis Lippe.
Karl-Josef Laumann: Jugend braucht Zukunft.

Mit dem so genannten »Fachklassen-Modell« soll jedem Schulabgänger ein qualifiziertes Angebot gemacht werden. »Keiner fällt mehr durch den sprichwörtlichen Rost«, verspricht Hans Böke. Der Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Gesundheit beim Kreis Lippe hat federführend mit Landrat Friedel Heuwinkel ein vollzeitschulisches Berufsausbildungsmodell entwickelt. Nach seinen Angaben habe das NRW-Schulministerium die Projektidee aufgegriffen und konkretisiert. Sie ist Teil des Programms »Jugend braucht Zukunft«. Der Kreis Lippe möchte damit allen unversorgten Schulabgängern ein Angebot vorhalten.
Die Ausbildungsplätze sollen nach Ansicht des Landes bei Bildungsträgern angesiedelt werden. Die Inhalte der Ausbildung würden eine Gewichtung im Praxisbereich haben. Das Ausbildungskonzept sieht vor, dass die Azubis im ersten Lehrjahr drei Monate, im zweiten vier und im dritten sechs Monate in den Unternehmen sind. Während der übrigen Ausbildungszeit lernen sie in den Berufskollegs. Ziel ist die Abschlussprüfung vor den Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern.
Eine Vergütung innerhalb der Ausbildungszeit legten die Minister auf 300 Euro netto im Monat fest, die Unternehmen sollen einer Pressemitteilung zufolge keine Entschädigung bekommen. Arbeitsminister Laumann rechnet mit Kosten zwischen 7000 und 10000 Euro pro Maßnahme und Lehrjahr. Das Land will dabei auf Mittel des Europäischen Sozialfonds zurückgreifen. Projektstart in NRW soll am 1. November sein.

Artikel vom 03.10.2006