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Hamas-Miliz tritt den Rückzug an

Kämpfe mit palästinensischen Sicherheitskräften fordern neun Tote


Gaza/Ramallah (dpa). Nach blutigen Kämpfen mit den regulären palästinensischen Sicherheitskräften hat sich die Hilfsmiliz der radikalislamischen Hamas am Montag von den Straßen im Gazastreifen zurückgezogen. In der Nacht hatte sich der palästinensische Innenminister Siad Siam (Hamas) mit den Chefs der Sicherheitsdienste in Gaza getroffen und seiner Miliz anschließend den Befehl zum Rückzug erteilt.
Ägyptische Vertreter hatten zwischen der Hamas-Miliz und den Sicherheitskräften, die der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treu sind, vermittelt. Dagegen kam es im Westjordanland am Montag noch zu Schießereien zwischen den verfeindeten Parteien. Bewaffnete Fatah-Mitglieder griffen in mehreren Teilen des Westjordanlandes Hamas-Büros an.
Am Sonntagabend hatte Abbas die rivalisierenden Gruppen zur sofortigen Einstellung ihrer Kämpfe aufgerufen. Neun Palästinenser, mehrheitlich Mitglieder der Sicherheitskräfte, wurden bei den Schießereien getötet, bis zu hundert weitere verletzt. Die Polizisten hatten für die Auszählung überfälliger Gehälter demonstriert. Sie blockierten dabei Straßenkreuzungen und zündeten Autoreifen an. Die Hamas-Regierung betrachtete dies als Meuterei.

Artikel vom 03.10.2006