14.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Viel Trubel auf
den Bauplätzen
Die »Mauerbauer« legen schnell los
Auf den ersten Blick erinnert »Mauerbauer« an »Carcassone«: Es werden Mauern gebaut, Türme aufgestellt und Häuser und Paläste bilden neue Städte, für die Punkte vergeben werden.
Nichts Neues also, ist der erste Gedanke. Beim Spielen allerdings zeigen sich die Unterschiede - und auch einige originelle Ideen. Im Test fiel es insbesondere den jüngeren Spielern zunächst schwer, zu begreifen, dass nicht jeder seine eigene Stadt baut. Und so wurde oft erst gemeckert, wenn der Mitspieler dort ebenfalls Mauern anbauen wollte.
Aber genau das macht einen besonderen Reiz von »Mauerbauer« (Verlag Hans im Glück, etwa 25 Euro) aus: Alle bauen mehr oder weniger gemeinsam und dadurch verändert sich das Spielfeld in rasanter Geschwindigkeit. Oberstes Gebot: Übersicht bewahren und schauen, wohin die städtebauliche Entwicklung gehen könnte.
Wann immer eine Stadt durch eine neue Mauer »geschlossen« wird - was im Test in fast jeder Spielrunde der Fall war - wird gewertet. Jeder Spieler entscheidet, ob er eine oder zwei Wertungskarten ausspielt. Da gibt es je nach Karte entweder Punkte für die Größe der gerade geschlossenen Stadt, für die Anzahl ihrer Türme oder für Häuser einer bestimmten Farbe. Wahlweise gibt es auch Punkte für die Anzahl aller Mauern auf dem Spielfeld oder für Häuser außerhalb der befriedeten Städte. Da sollte man also gut überlegen, welche Karte man wählt - denn so manche Chance kommt möglicherweise nie wieder.
Pluspunkte sammelt das Spiel durch das schöne Material - alle Spielelemente sind aus Holz gefertigt - und durch die recht einfachen Regeln, die ein schnelles Drauflosspielen für zwei bis vier Spieler ab acht Jahren ermöglichen. Etwas mehr Zeit braucht es lediglich, um wirklich alle Möglichkeiten, die die Wertungskarten bieten, zu verstehen. Da ist natürlich auch Glück vonnöten, um gute Karten zu ziehen. Die Feinheiten erschließen sich also erst durch häufigeres Spiel. Corinna Strate

Artikel vom 14.10.2006