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»Coach soll auch mal draufhauen«

Landesliga: Harte Linie in Dornberg

Von Marco Twente
Bielefeld (WB). Nach schwachem Saisonstart mit nur sechs Punkten aus sieben Partien lag Landesligist TuS Dornberg meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Nach dem 3:2-Sieg im Derby gegen Jöllenbeck unter dem neuen Coach Mirko Jerenko hoffen Spieler und Verantwortliche auf die Wende.

»Wir müssen jetzt über den Kampf gehen, und Mirko ist dafür der richtige Mann«, hofft Kapitän Adis Hasic auf mehr Disziplin unter dem neuen Trainer. »Wer beim Training nicht mitzieht, der findet sich auf der Bank wieder«, bestätigt Mirko Jerenko die neue Gangart. Daneben versucht der Coach neuen Spaß in den Übungseinheiten zu vermitteln.
Taktische Fehler werfen die Spieler ihrem alten Coach nicht vor. Im Gegenteil: »Vor allem in taktischen Dingen war Jürgen Prüfer ein Hammertrainer. Allerdings haben wir das im Spiel nicht umgesetzt«, bemängelt Hasic. »Wir haben uns immer vor den Coach gestellt, aber in dieser Situation musste der Verein etwas unternehmen«, erklärt der Kapitän. Ähnlich sieht es Jerenko: »Jürgen konnte die Mannschaft nicht mehr so erreichen wie im vergangenen Jahr.«
Gerade in menschlicher Hinsicht sei Prüfer »einfach zu lieb« gewesen, bestätigt Alis Hasic. »Wir hoffen, dass Mirko mehr draufhaut«, verweisen beide auf die fehlende Kampfstärke der Dornberger. Dabei klingt heraus, dass es weniger am Trainer lag als vielmehr an der Einstellung der Spieler. Diese sei am Freitag beim 3:2 gegen die »Jürmker« bereits zu sehen gewesen. Das bestätigt auch Jerenko: »Wir lagen zwei Mal hinten und sind zurückgekommen. Die Moral hat gestimmt.« Was das Spielerische angeht, sieht der neue Trainer noch Nachholbedarf. »Wir werden daran arbeiten. Gegen Jöllenbeck war davon noch nichts zu erkennen«, so Jerenko, der Dornberg auf einen einstelligen Tabellenplatz führen möchte.
»Wir haben Dornberg durch unsere Fehler wieder ins Spiel gebracht, aber daraus müssen wir lernen«, sagt Trainer Marcus Patsch vom Kontrahenten aus Jöllenbeck. »Bitter aufgestoßen« ist dem »Jürmker«-Coach die Szene in der Schlussminute, als Dornbergs Ioan Perdei den Ball nicht ins Aus spielte, obwohl ein Jöllenbecker verletzt am Boden lag. »Spiel ist abgehakt«, richtet sich die Aufmerksamkeit jedoch jetzt aufs wichtige Spiel gegen Bünde.
Zufriedenheit herrscht beim FC Türk Sport. Nach dem 1:1-Remis beim SC Verl II befindet sich das Team von Trainer Mehmet Ertunc mit Platz vier weiterhin in den oberen Regionen der Tabelle. So lobt der Coach zurzeit besonders den Zusammenhalt der Truppe, die trotz Unterzahl einen Punkt mit nach Hause nahm. Daher freut sich Ertunc auf das Derby gegen Theesen: »Wir wollen unbedingt punkten und uns vorne etablieren«, gibt sich der Coach angesichts der derzeitigen Form selbstbewusst.
Einen kleinen »Rückschlag« gab es hingegen für den VfL Theesen. Nach der 1:2-Heimpleite gegen Maaslingen ist der Abstand auf Ligaprimus Bad Oeynhausen auf vier Punkte angewachsen. »Aber ein zweiter Tabellenplatz ist doch nun wahrlich kein Beinbruch«, sieht Coach An-dreas Brandwein die Situation zu Recht gelassen. Vor allem die Chancenauswertung bereitete VfL-Coach Brandwein jedoch Kopfschmerzen. »In keinem Spiel der Saison haben wir uns so viele Hundertprozentige erspielt«, musste er mit ansehen, wie seine Angreifer die Bälle reihenweise aus besten Positionen in die Wolken droschen.
»Kaum zu erklären, warum die Jungs so ein Flattern vor dem Tor hatten«, so ein verwunderter Coach. Insgesamt sieht Brandwein sein Team noch nicht in der Form der vergangenen Rückrunde. Jedoch ist der Aufstieg in Theesen ohnehin kein Thema. »Wir wollen oben dranbleiben, und ich bin sicher, dass uns dies auch gelingt«, ist Brandwein optimistisch.

Artikel vom 03.10.2006