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Mehr Unregelmäßigkeiten

Landesverband Lippe stößt auf mysteriöse Buchung

Von Heinz-Friedrich Pries
Lemgo (WB). »Eine Bezahlung des Landesverbandes Lippe für die Hochzeit der Tochter von Landesverbandsvorsteher Joachim Bünemann an die Hotel und Gaststätten Betriebsgesellschaft hat es nie gegeben.«
Kämmerer Bernd Tiemann nahm gestern Stellung.

Es habe auch keine Zahlung des Landesverbandes Lippe an die Betriebsgesellschaft für die private Feier des Bünemanns anlässlich seines 50. Geburtstages gegeben. Das sagte gestern Bernd Tiemann, Kämmerer des Landesverbandes Lippe, in seiner Funktion als Geschäftsführer der Hotel und Gaststättenbetriebe des Landesverbandes Lippe (HoGaBe).
Unstrittig sei jedoch, dass in beiden Fällen (Hochzeit der Tochter am 25. August 2001 und 50. Geburtstagsfeier am 9. April 2002) Bünemann »nachweislich die erhaltene Leistung nicht bezahlt hat«. Unstrittig sei auch, dass beide Rechnungen aus dem Werbeetat der Gaststättenbetriebe »Burg Blomberg« und »Zum Stern« (Horn-Bad Meinberg) beglichen worden seien.
Der Verwaltungsrat der HoGaBe habe am 18. September beschlossen, einen externen Wirtschaftsprüfer mit einer Sonderprüfung der HoGaBe zu beauftragen (wir berichteten). Zuvor habe sich bereits herausgestellt, dass die einem Privatkunden, der nicht im Zusammenhang mit Bünemann stehe, ausgestellte Rechnung für eine Leistung der Burg Blomberg wesentlich geringer sei als der im Betriebssystem der Burg registrierte Betrag. Der Fall liege etwa vier Jahre zurück. Der Wirtschaftsprüfer habe ihm, Tiemann, gesagt: »Wenn sich der Verdacht bestätigt, war das die raffinierteste Masche, der ich je erlebt habe!« So könnte sich neben dem Fall Bünemann ein »Fall Burg Blomberg« entwickeln, in dem der damalige Geschäftsführer der HoGaBe, Wilhelm Redeker, eine Rolle spielen könnte.

Artikel vom 05.10.2006