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Löw setzt auf Podolski

Friedrich-Comeback sorgt für »Beruhigung«

München (dpa). Trotz seiner Reservistenrolle beim FC Bayern München muss sich Lukas Podolski keine Sorgen um seinen Stammplatz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft machen.

Für Bundestrainer Joachim Löw ist der 21-Jährige auch im Test-Länderspiel am Samstag (20 Uhr/ZDF) in Rostock gegen Georgien und vier Tage später in der EM-Qualifikation in Bratislava gegen die Slowakei im Angriff neben WM-Torschützenkönig Miroslav Klose gesetzt. Für Erleichterung beim Bundestrainer sorgte das geglückte Bundesliga-Comeback des Mainzers Manuel Friedrich, womit sich der personelle Notstand in der Abwehr entspannt.
Löw begründete seine Stammplatz-Garantie für Podolski unter anderem mit dem Status, den alle WM-Asse genießen: »Wir beurteilen die Spieler, die bei uns seit zwei Jahren dabei sind nicht danach, was sie in der Liga zeigen. Kriterium ist die Nationalmannschaft. Lukas hat bei uns eine sensationelle Torquote. Er hat eine Super-WM gespielt und in den letzten beiden Länderspielen fünf Tore erzielt. Er hat bei uns einen enorm hohen Stellenwert.«
Der Bundestrainer blieb nach den Samstag-Spielen von weiteren Absagen verschont. Ein Wackelkandidat ist Oliver Neuville. Der Gladbacher musste wegen Achillessehnen-Problemen beim 0:3 in Bremen eine Zwangspause einlegen. Neuville soll aber morgen zum Treffpunkt des 22-köpfigen Kaders nach Berlin anreisen. »Wir werden im Training einen Belastungstest machen«, sagte Löw.
Nach dem freiwilligen Verzicht auf Per Mertesacker nahm Löw um so erfreuter den bestandenen Belastungstest von Manuel Friedrich zur Kenntnis, der drei Wochen nach seiner Meniskus-Operation beim Mainzer 1:1 in Nürnberg 90 Minuten durchspielte. »Das sorgt für eine gewisse Beruhigung«, sagte Löw angesichts des Ausfalls der WM-Innenverteidigung. Damit kann der Bundestrainer im Punktspiel gegen die Slowaken zumindest wieder mit dem »doppelten Friedrich« mit Manuel und dem Berliner Arne Friedrich planen. »Viele andere Möglichkeiten haben wir ja nicht«, bemerkte Löw, dem außerdem nur noch der Wolfsburger Länderspiel-Neuling Alexander Madlung für das Abwehrzentrum zur Verfügung steht.
Das besondere Augenmerk der DFB-Trainer galt am Wochenende den Neulingen im Kader. Torwarttrainer Andreas Köpke sah einen gut haltenden Robert Enke beim 2:2 von Hannover 96 in Dortmund. Löw beobachtete Hamburgs Piotr Trochowski bei dessen schwacher Leistung in Frankfurt. U 21-Coach Dieter Eilts sah in Bremen einen guten Rechtsverteidiger Clemens Fritz. Und Assistent Hans-Dieter Flick erlebte in Aachen den vierten Saisontreffer von Alemannia-Torjäger Jan Schlaudraff.

Artikel vom 02.10.2006