Bielefeld (bp). Es sind nicht die berühmten »Vier Jahreszeiten« von Antonio Vivaldi (1678-1741), die am 21. Oktober um 19.30 Uhr im Stadttheater zu erleben sind. Vielmehr zeigt das Tanztheater eine Uraufführung in der Choreographie von Gregor Zöllig. Die Bielefelder Philharmoniker unter Leitung von Kevin John Edusei spielen Werke von Joseph Haydn, Benjamin Britten, Erkki-Sven Tüür und - als deutsche Erstaufführung - von Mark-Anthony Turnage. Zöllig: »Wir sind stolz, gerade die Musik von Turnage als Erste in Deutschland tänzerisch auf die Bühne bringen zu dürfen.« Von Haydn erklingt für den Frühling dessen Sinfonia Nr. 6, »Le matin«, von Turnage für den Sommer »Scherzoid«, von Tüür für den Herbst »Passion« und von Britten für den Winter »Sinfonia da Requiem«. Gezeigt werden soll, was so besonders an den verschiedenen Zyklen im Jahr ist. Welchen Einfluss die Jahreszeiten auf Leben und Handeln haben, unterstreicht auch, dass menschliche und zwischenmenschliche Prozesse ähnlich wie die Natur in Zyklen verlaufen. Zöllig: »So, wie die Liebe unterschiedlich erlebt wird - in der Jugend anders als in reiferen Jahren oder im Alter.« Das Tanzstück über den Wandel der Zeit versteht sich auch als eine Standortbestimmung zwischen Aufbruch, Wachstum und Verfall. Gregor Zöllig verspricht eine dynamisch-rhythmische Choreographie und ein anspruchsvolles Musikprogramm. Er wünscht sich viele Bielefelder, die bereit sind, sich mit dem Tanztheater auch auf Neues einzulassen, und er versichert: »Neues, das bedeutet ja nicht, dass das, was auf der Bühne zu sehen ist, nicht auch verständlich ist.« Es tanzen Stephanie Bouillaud, Claudia Braubach, Gianni Cuccaro, Anna Eriksson, Dirk Kazmierczak, Michael Löhr, Tiaga Manquinho, Roberto Morales, Polina Ogryzkova und Brigitte Uray. Die Kostüme stammen von Rupert Franzen, das Bühnenbild von Tilo Steffens. Es sind sieben weitere Vorstellungen geplant.
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