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Die Würdigung
der Mutigen

»Schönstes Kapitel deutscher Historie«

Bielefeld (bp). CDU-Kreisvorsitzender Marcus Kleinkes sprach von »einem der schönsten Kapitel der deutschen Geschichte«, Dr. Reinhard Meyer zu Bentrup vom »glücklichsten Tag« und dem »Ende des Zeitalters der Ideologie«. Meyer zu Bentrup war Festredner am Tag der Deutschen Einheit, die die CDU traditionell auf der Sparrenburg begeht.

Die Deutschlandfahne war auf dem Burgturm gehisst, als CDU-Mitglieder und ihre Gäste nach »Sternwanderungen« im Hof der Festung eintrafen. Kleinkes wies darauf hin, dass er fürchte, dass Geschichtsbewusstsein lasse mehr und mehr nach (»Die rotgrüne Bundesregierung wollte den Tag der Deutschen Einheit schon einmal abschaffen«) und man habe auch deshalb Reinhard Meyer zu Bentrup, langjähriger Bundestagsabgeordeneter, gebeten, an die Tage und Wochen der deutsch-deutschen Wiedervereinigung zu erinnern. Kleinkes: »Er ist ein Zeitzeuge, war damals bei den Verhandlungen dabei, berichtet aus erster Hand.«
Für Meyer zu Bentrup ist der Tag der Deutschen Einheit auch eine Wüdigung »der Mutigen, die damals die Mauer eingetreten haben«. Er erinnerte an Konrad Adenauer, der stets davon gesprochen habe, man könne nur ernten, wenn man anfange, Frieden zu säen. Er sprach von den Baumeistern der Einheit, von Helmut Kohl, George Bush sen. und Michail Gorbatschow, vom damaligen spanischen Ministerpräsidenten Felipe Gonzalez, der Helmut Kohl gesagt habe, der Zug der Geschichte komme nur einmal in den Bahnhof, er müsse jetzt einsteigen. Er sprach vom Ende des Vier-Mächte-Status' und der Zwei plus Vier-Konferenz.
Meyer zu Bentrup betonte, es gebe in den neuen Bundesländern längst jene von Helmut Kohl beschworenen blühenden Landschaften - mit Ausnahme des Arbeitsmarktes. Er sei dennoch überzeugt, dass es die Generation der heute 25-Jährigen schaffen werde, die Lebensverhältnisse zu vereinheitlichen. Meyer zu Bentrup wörtlich: »In zehn Jahren ist Deutschland wieder spitze in der Welt - nach den USA und nach China.«
Er räumte auch ein, dass nicht alles richtig gemacht worden sei. Dabei nannte er vor allem die Währungsreform mit dem Wechselkurs 1:1 als Fehler. Außerdem vertrat er die Überzeugung, man hätte die neuen Länder zu einem Sondersteuergebiet machen müssen. Meyer zu Bentrup: »Da muss umgesteuert werden. Wir müssen steuerlich denen helfen, die neue Arbeitsplätze schaffen.«

Artikel vom 05.10.2006