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Tierschutzverein informiert bei
Herbstbasar über seine Arbeit

Besucher unterstützen Protest gegen Ausbeutung von Tieren

Sennestadt (mcs). Ganz im Zeichen des Tierschutzes stand gestern der Herbstbasar im Tierheim an der Kampstraße. Dort informierten Mitglieder des Tierschutzvereins Bielefeld die Besucher zudem über Sorgen und Nöte im Senner Tierasyl.
Um aktuelle Tierschutzmissstände wirkungsvoll anzuprangern, hatten die Gastgeber zum wiederholten Mal befreundete Gruppen eingeladen. Gegen jegliche Form der Ausbeutung - von Massentierhaltung über Einsätze von Tieren in Zirkussen bis hin zum Tragen tierischer Pelze - protestierte eine Abordnung des Netzwerks »Tierrechte Ostwestfalen-Lippe«. Gegen Tierversuche bei der Entwicklung neuer Kosmetikprodukte sprachen sich zudem Vertreterinnen des Bündnisses »Peta« aus, das sich international für den ethisch-moralisch korrekten Umgang mit Tieren einsetzt.
Unter Buden mit Basteleien, Trödel und nützlichen Hilfen für den Alltag mit dem Haustier fiel ein unkonventioneller Drogeriestand ins Auge: Die dort verkauften Naturprodukte wurden ohne Tierversuche hergestellt. Dass man mit gutem Willen auch in anderen Bereichen ohne Tierprodukte auskommen kann, wurde beim Imbissangebot klar. So hatten die Organisatoren ganz auf Fleischprodukte verzichtet. Pommes, Chili und Waffeln mundeten den Gästen aber genau so gut wie die sonst unvermeidliche Bratwurst.
Auf positive bauliche Veränderungen wies Tierschutzvereinssprecherin Monika Frankemann bei einem Tierheimrundgang hin. Sowohl über das neue Terrassendach als auch über eine frisch geflieste zusätzliche Katzen-Notaufnahme äußerte sich die Tierfreundin erfreut. »Vieles ist nur machbar, da unsere Männer die meisten Arbeiten selbst ausführen, so dass wir nahezu keine Handwerker beschäftigen müssen.«
Sorgenfalten treiben Monika Frankemann dagegen die Tierheimbewohner auf die Stirn: »Wir werden unverändert mit Katzen überschwemmt.« Zu hohe Kastrationskosten führten vielfach dazu, dass sich die Stubentiger unkontrolliert vermehrten. Oft kämen die Leute erst, wenn es zu spät, sprich bereits Nachwuchs geboren ist. Sorgen macht der Tierfreundin zudem das häufig leichtfertige Verschenken von Kaninchen. »Viele Eltern begreifen nicht, das Tiere keine Spielzeuge sind, die man weggeben kann, wenn sie stören.«
Zur Entspannung der allgemeinen Situation soll der Bau eines neuen Katzenhauses beitragen. Der erste Spatenstich ist für 2007 geplant. Vorher muss der Tierschutzverein jedoch genau seine finanziellen Möglichkeiten prüfen.

Artikel vom 02.10.2006