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Im Tor steht ein »Verrückter«

Energie Cottbus kommt mit dem kuriosesten Keeper der Liga


Bielefeld (WB/tip). Im April 2002 wurde Tomislav Piplica auf einen Schlag bekannt: Da köpfte sich der Torwart von Energie Cottbus gegen Borussia Mönchengladbach einen Ball ins eigene Netz. Er landete damit - etwas später - nicht nur auf der Ersatzbank, sondern auch auf der Couch des TV-Entertainers Stefan Raab, wo er sich vor einem Millionenpublikum für dieses Missgeschick einen Trostpreis abholen durfte.
Irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn hat der Schlussmann der Lausitzer aber die Kurve gekriegt und sich wieder zur Nummer eins hochgearbeitet. Für die Cottbuser Fans war er das immer geblieben, schließlich wählten sie ihn zwei Mal zum Spieler des Jahres. Anderswo wird Piplica hingegen wegen seiner unorthodoxen Spielweise als Sicherheitsrisiko angesehen. Einen Ehrenplatz in seinem Kuriositätenkabinett hat auch ein Eigentor gegen Bremen, als er sich beim Herauslaufen verschätzte und den Ball dann ins eigene Tor beförderte. Mittlerweile kann der Profi darüber sogar lachen. »Ich biete den Leuten halt immer was Besonderes, Hauptsache, die Fans haben Spaß.«
Trainer Petrik Sander hat die Hoffnung aufgegeben, seinem Keeper die Flausen austreiben zu können: »Der Pipi ist ein bisschen verrückt und wird sich auch nicht mehr ändern. Und deshalb hofft er auch in Bielefeld, dass sein »Verrückter« einen genialen Tag hat.

Artikel vom 30.09.2006