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Volkswagen: Rückkehr zur Normalität

Vier-Tage-Woche ade

Hannover (dpa/Reuters). Eine Ära ist zu Ende. Die Vier-Tage-Woche bei Volkswagen ist am Freitag zu Grabe getragen worden. »Sie ist tot«, hieß es in Wolfsburg nach der Einigung mit der IG Metall. Die Fünf-Tage-Woche ist wieder da.

In einem nach mehr als 20-stündigem zähen Ringen erreichten Kompromiss vereinbarten der Konzern und die IG Metall längere Arbeitszeiten in den sechs westdeutschen VW-Werken. Die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich setzte der Vorstand aber nicht durch.
Als Gegenleistung für Mehrarbeit sagte Volkswagen den Arbeitnehmervertretern eine Beschäftigungssicherung über das Jahr 2011 hinaus zu und garantiert in den Werken die Fertigung festgelegter Stückzahlen.
Das zuletzt gerade noch zu 70 Prozent ausgelastete Stammwerk in Wolfsburg soll mit dem neuen Golf und einem weiteren Massenmodell voll beschäftigt werden. Die Kapazität von 460000 Fahrzeugen werde damit voll ausgelastet. In der Gießerei in Hannover seien langfristig 700 der 1200 Arbeitsplätze gesichert. Damit geht die Stellensicherung über den Tarifvertrag von 2004 hinaus, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 ausschließt. Darauf hatte die IG Metall bei ihrer Forderung einen Schwerpunkt gelegt.
Die Arbeitszeit in den Werken richtet sich künftig nach der Auftragslage und bewegt sich in einem Korridor zwischen 25 und 33 Stunden. Bislang gilt bei VW eine Vier-Tage-Woche mit 28,8 Stunden. Mehr Gehalt erhalten die Arbeitnehmer für mehr Arbeit jedoch nicht.
Als finanzieller Ausgleich sollen ein Betrag von 6300 Euro pro Mitarbeiter für die betriebliche Altersvorsorge und eine Erfolgsbeteiligung gezahlt werden.
Volkswagen hatte 20000 Arbeitsplätze in den Werken auf den Prüfstand gestellt.

Artikel vom 30.09.2006