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Passivhaus heizt sich fast von allein

Franzosen informieren sich über Dämmung und alternative Energien


Von Bernhard Hertlein
Herford (WB). Ein traditioneller Altbau verbraucht jährlich pro Quadratmeter 35 Liter Öl für Heizung und Warmwasseraufbereitung. Im Durchschnitt aller Häuser erreicht der Verbrauch 20 Liter. Ein »Niedrigenergiehaus« kommt dagegen nur auf fünf bis sieben, ein »Aktivhaus« der Herforder Firma Manufactum auf drei und das Nonplusultra, ein »Passivhaus«, sogar auf nur 1,5 Liter.
Damit zahlt der Bewohner einer 150 Quadratmeter großen Altbauwohnung im Jahr 1957,50 Euro, sagte Oliver Lüneburg, einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter von Manufactum. Bei einer gleichgroßen Durchschnittswohnung seien es 1170, beim Niedrigenergiehaus 435, beim Aktivhaus 197,50 und beim Passivhaus 118,75 Euro. Nebenbei werde auch die Umwelt geschont.
Mitglieder einer französischen Handwerker-Delegation aus den OWL-Partnerkammern Nantes und Vendée informierten sich »en detail« über Voraussetzungen, Förderung und technische Einzelheiten für den Einsatz erneuerbarer Energien. Die Gesetzeslage sei ähnlich wie in Deutschland, meinte Delegationsleiter Michel Riand. Eine Ausnahme sei jedoch, dass der Staatskonzern EdF in der Praxis bislang noch jede Stromeinspeisung verhindert habe. Beeindruckt zeigten sich die Franzosen auch vom Netzwerk OWL-Energieimpuls. Riand zufolge gebe es demnächst in Nantes vielleicht eine ähnliche Organisation.

Artikel vom 30.09.2006