02.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fußball und Wandern passen gut zusammen

Manuel Andrack las im Jugendzentrum Kamp


Bielefeld (jj). »Ich bin heute Abend gerne in Bielefeld, und im Gegensatz zu den anderen Städten ist das heute kein Geschleime!«. Mit diesen Worten eröffnete am Samstag Manuel Andrack, besser bekannt als rechte Hand von Harald Schmidt, seine Lesung im Jugendzentrum Kamp. Dort stellte er sein zweites Wanderbuch unter dem Titel »Wandern - Das deutsche Mittelgebirge für Amateure und Profis« vor. Zur Unterstützung begleitete ihn sein bester Freund Victor Calero, Schauspieler in Berlin.
Zwei Freunde, zwei Bücher und zwei Flaschen Bier. Auf amüsante Weise traten die beiden den Beweis an, dass Fußball und Wandern bestens zusammen passen. So stellte Andrack aus seinem zweiten Wanderbuch das passende Kapitel unter dem Titel »Wanderweltmeisterschaft« vor, das erhebliche Gemeinsamkeiten mit der Fußballweltmeisterschaft aufweist. So beschreibt Andrack die anderen Mitstreiter als »brasilianische Pseudo-Teilnehmer, die um ihre Wanderstöcke tänzelten, aber trotzdem kaum Engagement zeigten«.
Auch macht sich der »deutsche Wanderpapst« ausreichend über die anderen Wanderer lustig und gibt seinen Mitstreitern Kosenamen wie »Stöckemann«, »Joggingmann« und »Speedymann«. Er belächelt sie, ausgestattet mit Rucksack, Wanderschuhen, Stöcken und Hund.
Doch bald wird der Ernst der Lage klar und Andrack gibt zu: »Ich hätte es nie gedacht. Ich weiß auch, dass ich nicht nur in diesem kleinen Büchlein über diese Dinger gelästert habe. Aber ich musste es tun: Ich kaufte mir Wanderstöcke!«
Der Abend war geprägt von Anekdoten aus der 25-jährigen Freundschaft von Manuel Andrack und Victor Calero, sowie immer wieder auftauchenden Seitenhieben und einem kleinen Konkurrenzkampf. So warf Calero nach kurzer Zeit ein: »Merken sie etwas? Er erzählt die ganze Zeit in der Ich-Form. Ich stand vor dem Wettbüro, ich wanderte die ersten acht Kilometer. Aber wissen sie was? Ich war auch dabei! Also denken Sie sich den Victor einfach dazu.« Darauf Andrack: »Meine Lektorin hat mir geraten: Streich den Victor raus!«. Die Zuschauer jedoch waren sichtlich begeistert über die lustigen Ausführungen von Freundschaft, Fußkrankheiten und Fußballfangehabe.

Artikel vom 02.10.2006