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Meister-Probleme
Hart
am
Ball

Von Klaus Lükewille

Was ist los, FC Bayern?
In der Bundesliga-Saison 2005/2006 leistete sich der große Favorit nur drei Niederlagen. Jetzt räumte der Titelverteidiger nach sechs Runden schon zweimal als Verlierer den Platz.
1:2 in Bielefeld. 0:1 in Wolfsburg. Die Quittung: der Sturz vom Thron. Aber da oben werden sie nach 34 Spieltagen wieder sitzen, da sind sie ganz sicher, die Bayern. Der Kommentar von Torwart Oliver Kahn nach der Blamage in Wolfsburg: »Wer solche Spiele vergeigt, der wird eben nicht mit zehn Punkten Vorsprung Meister, sondern liegt am Ende nur mit einem Zähler vorn.«
Womit die Titelvergabe schon mal geklärt wäre. Sonst noch Fragen? Jede Menge.
Wie kommt es, dass die Bayern international bisher die volle Punktausbeute einfuhren, in der Bundesliga aber schon reichlich Zähler liegen ließen?
Wie lange dauert es, bis Franz Beckenbauer seine kaiserliche Kritik weiter verschärft?
Vor allem: Wer soll im Mittelfeld den Ton angeben? Denn hier hat Trainer Felix Magath sein größtes Besetzungs-Problem. Michael Ballack ist nicht mehr da, Owen Hargreaves ist verletzt - und der nachverpfichtete Millionenmann Mark van Bommel erfüllte bisher auch noch nicht alle Erwartungen.
Im ZDF-Sportstudio wurde der Niederländer am Samstag als neuer Bayern-Star verkauft. Pech gehabt. Dumm gelaufen. Denn da saß dann ein Verlierer, der die peinliche Niederlage von Wolfsburg auch nicht mehr weglächeln konnte.

Artikel vom 02.10.2006