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Noch fast 50 000 Trabis auf Achse


Berlin (dpa). Er läuft und läuft: 15 Jahre nach Produktionsende sind auf Deutschlands Straßen immer noch viele Trabis unterwegs. Allein in Ostdeutschland zählte das Kraftfahrt-Bundesamt Anfang 2006 fast 50 000 der Zweitakter. Bundesweit waren es 58 073 Fahrzeuge - 8900 weniger als 2005. Neben dem Trabi rollt aus DDR-Zeiten auch noch der Wartburg. 2006 wurden in Ostdeutschland nur noch 13 248 Stück gezählt, 858 im Westen.
»Wenn man den Trabi einmal lieb gewonnen hat, bleibt man auch dabei«, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Trabant-Registers Zwickau, Annegret Ernst. Der Volkswagen des Ostens hat inzwischen Kultstatus erreicht. »Auch in den alten Bundesländern«, sagte Ernst.
Im Sachsenringwerk in Zwickau wurden von 1957 bis 1991 etwa 3,7 Millionen Trabis produziert. Wie kaum ein anderes Produkt galt das Auto als Symbol für die zentralgelenkte DDR-Mangelwirtschaft: Der technisch einfache Kleinwagen erhielt eine Karosserie aus Kunststoff, denn Blech war zu teuer. Das kommt dem Trabi heute zu Gute: Er rostet deutlich weniger. Sein Äußeres blieb 34 Jahre lang fast unverändert. »Man kann aber viel selbst dran rumschrauben«, sagte Ernst. »Das ist von Vorteil.« Die meisten der legendären »Rennpappen« fahren in Sachsen - laut Kraftfahrt-Bundesamt exakt 17 737 Stück.

Artikel vom 02.10.2006