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»Fred« ist ein schlechtes Vorbild

Gymnasium Heepen setzt bei Verkehrserziehung auf moBiel-Busschule

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Fotos)
Heepen (WB). »Autsch« - Ja, es tut weh, wenn man die Finger durch das Gummi einer geschlossenen Omnibustür zwängt. Auch kann die im Gang abgestellte Schultasche leicht zum Geschoss werden, wenn plötzlich eine Vollbremsung nötig ist. Wo lernt man das? In der moBiel-Busschule!

Gestern legte Fahrer Reiner Obermöller an der Haltestelle der Grundschule »Am Homersen« einen Sonderstopp. Im Gepäck: Fünftklässler des Heeper Gymnasiums und - Stargast »Fred«. Jene Puppe, mit der Ute Dedermann demonstrierte, dass es höchst gefährlich ist, zu nah am Bürgersteig auf das öffentliche Verkehrsmittel zu warten. Stephanie Sitterz, Leiterin des Schulforums der Stadtwerke, erläuterte, was das Schild mit dem Kreuz auf dem Sitz zu bedeuten hat: Es weist nicht auf den Verbandskasten hin, sondern gilt als Bitte an die Jüngeren, den Platz doch im Bedarfsfall älteren Fahrgästen zu überlassen.
»Ganz interessant«, meinte Daniela Wilmers (10) aus der Klasse 5d des Gymnasiums Heepen. Schulleiterin Beate Suermann ist froh darüber, dass der Busbahnhof für Realschule und Gymnasium Am Büscherhof großzügig ausgebaut wurde. Dann kommt es nicht so leicht zu Drängeleien. Denn das Schubsen und Rempeln beim Einstieg ist, wie Busfahrer Obermöller bestätigt, nach wie vor das größte Ärgernis. »Dann kann es durchaus passieren, dass man den Kindern über die Füße fährt oder sie plötzlich in Gänze vor dem Fahrzeug liegen«, so seine Erfahrung.
Die Stadtwerke-Tochter »moBiel« hat seit 1998 rund 10000 Schülerinnen und Schüler aus 370 Klassen in der Busschule auf das richtige Verhalten »getrimmt«. Auch Heinz-Werner Spies ist hierfür sehr dankbar. »Denn die Sicherheit unserer Schüler auf ihrem täglichen Schulweg und darüber hinaus in der Freizeit ist uns sehr wichtig«, meinte der Busschul-Projektleiter am Heeper Gymnasium.
Die Oberschule ist vorbildlich, was die Verkehrserziehung angeht. Wenn die jetzt laufende Busschul-Aktion - das Fahrzeug ist vier Wochen lang ohne Unterbrechung unterwegs - für die Neuanfänger beendet ist, haben alle Schülerinnen und Schüler von den 5. Klassen bis zum Abiturjahrgang auch diesen Unterricht absolviert.

Artikel vom 30.09.2006