30.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Alle dritten Klassen haben ihre eigenen freien Künstler

Ein »PerKuThe«-Nachmittag an der Vogelruthschule


Brackwede (ptr). »PerKuThe« haben die Drittklässler der Vogelruthschule den Nachmittag getauft, und wer scharf überlegt, kann anhand des Titels herausbekommen, worum es in den nächsten Stunden gehen soll: »Per« steht für »Perkussion«, »Ku« ist die Kurzform für »Kunst« und »The« steht ganz einfach für »Theater«.
Ein volles Jahr lang haben sich die Kinder in diesen kulturellen Bereichen ausgetobt - jedoch nicht allein unter der Anleitung ihrer Lehrer. Für jeden Bereich stand der Schule ein Künstler zur Verfügung: Schauspielerin Claudia Bieber, bekannt vom »Trotz-alledem-Theater«, widmete sich der Klasse 3a. Die 3b bekam Besuch von Musiker Kuame Akpetou von der Elfenbeinküste und der Klasse 3c stand die freie Künstlerin Jutta Börger eine Doppelstunde pro Woche zur Verfügung.
Finanziert wird dieses Projekt mit dem Titel »MUS-E« von der Bielefelder Bürgerstiftung in Kooperation mit der Yehudi-Menuhin-Stiftung. »Im Kern geht es bei ÝMUS-EÜ darum, Schulen mit besonders vielen Kindern aus bildungsfernen oder finanzschwachen Familien unter die Arme zu greifen, um auch diese Schüler an kulturelle Bereiche heranführen zu können«, erläutert Schulleiterin Jutta Berges. Zunächst sei das Projekt auf einen Zeitraum von drei Jahren begrenzt. Außerdem komme bislang nur ein Jahrgang in den Genuss der Förderung. Ändern könnte sich dies, wenn die Vogelruthschule als MUS-E-Modellschule ausgewählt wird. »Dann bekommen alle Klassen einen Künstler. Beworben haben wir uns«, sagt Berges.
Die Künstler selbst sind bei der Präsentation der bisherigen Ergebnisse mit dem Verlauf des Projektes hoch zufrieden. »Die Begeisterungsfähigkeit und Neugier, immer wieder etwas Neues ausprobieren zu wollen, ist beeindruckend«, lobt Börger. Und auch die Lehrer empfinden das Projekt als »enorme Bereicherung«. »Dadurch, dass die Künstler nicht pädagogisch vorgeprägt sind, kommen frische Impulse und ein ganz anderer Pfiff in die Schule«, sagt Sonderpädagoge Alfred Nell.

Artikel vom 30.09.2006