02.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Tor nach genau neun Monaten

Masmanidis dreht auf

Bielefeld (WB/tip). Es war eine schwere Geburt. Aber nach neun Monaten erzielte Ioannis Masmanidis am Samstag doch noch sein erstes Tor für den DSC Arminia Bielefeld.

Mehr noch: Der 23 Jahre alte Profi war gegen Energie Cottbus mit einer schwungvollen Vorstellung maßgeblich an der Wende zum Guten beteiligt. Und das nur sechs Tage nach dem beschämenden Auftritt in Bochum, nach dem er sich von Trainer Thomas von Heesen öffentlich den Kopf waschen lassen musste.
»Natürlich hat es mich angestachelt, so an den Pranger gestellt zu werden. Ich habe nur am Tag danach etwas dazu gesagt, weil ich die Antwort auf dem Platz geben wollte«, sagte Masmanidis am Samstag. Diese Reaktion gefiel dem Trainer: »Er hat das gezeigt, was ich von ihm erwartet habe«, sagte von Heesen, der seinen Spieler trotz aller Kritik nicht allein gelassen hatte: »Ich bin keiner, der einem jungen Spieler das Vertrauen auf ewig entzieht. Natürlich habe ich im Training mit ihm gesprochen. Ernst wird es nämlich erst, wenn ich nicht mehr mit einem Spieler spreche.« Masmanidis glaubt, inzwischen verstanden zu haben: »Ich habe mir die Kritik zu Herzen genommen. Jetzt ist der Knoten geplatzt, von uns kann man noch einiges erwarten.«
Ansprüche wie in der Vergangenheit mochte der Angreifer aus seiner Vorstellung lieber nicht ableiten. Über Wunschpositionen wollte er deshalb gar nicht erst diskutieren. »Ob rechts, ob links, ob Mitte oder auch Innenverteidiger - all das entscheidet der Trainer. Für mich gilt es, dort Gas zu geben, wo er mich hinstellt.«
Kleiner Wermutstropfen: Dafür, dass er sich beim Jubeln des Trikots entledigte, handelte sich Masmanidis als erster Armine in dieser Saison seine zweite Verwarnung ein. Halb so wild, urteilte der DSC-Akteur: »Das war nur eine Reaktion. Ich hatte viele Chancen in dieser Saison und keine genutzt. Jetzt hat es geklappt, und da musste alles raus.« Selbstbewusst schob er nach: »Dieses Tor war mit Sicherheit eine gelbe Karte wert.«

Artikel vom 02.10.2006