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Gemeinsames Lernen
macht Schülern Spaß

Teamfähigkeit Unterrichtsthema an Eichendorffschule

Von Hendrik Uffmann
Schildesche (WB. »Ich fand es gut, mit anderen Kindern zusammen etwas zu machen und nicht nur alleine zu lernen« - so wie die zehnjährige Leona waren auch die anderen Schüler der Klasse 4a der Eichendorffschule von der vergangenen Schulwoche angetan. In dieser hatten sie zu dem Thema Teamfähigkeit gelernt - der dritte Baustein der Grundschule bei der Umsetzung des Konzeptes der Korrespondenzschule.

Insgesamt besteht das Konzept aus vier Bausteinen, die mit allen 315 Schülern in jeweils einwöchigen Einheiten geübt und danach im täglichen Unterricht umgesetzt werden, erläutert Schulleiter Katharina Eikmanns-Rote. Die ersten beiden Einheiten waren Methoden- und Kommunikationstraining, im kommenden Schuljahr bildet eine ebenfalls einwöchige Projektphase, in der die bis dahin gelernten Fähigkeiten eingesetzt werden, als vierter Baustein den Abschluss. Insgesamt dauert die Trainigsmaßnahme zwei Jahre.
Nachmittags wurden die Lehrer der Schule von Trainern in den vier Bereiche fortgebildet, eine Steuerungsgruppe mit insgesamt fünf Lehrern der Schule hat darüber hinaus an weiteren Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen. Und auch die Eltern sind in das Konzept eingebunden, haben zum Teil an den Unterrichtseinheiten während der einzelnen Themenwochen teilgenommen.
Ziel der Korrespondenzschule ist es, den Schülern Methoden und Strategien beizubringen, die sie zum Lernen während ihrer gesamten Schullaufbahn benötigen. »Gemeinsames arbeiten, selbstständig Wissen erschließen, das gelernte vorzutragen und zu präsentieren sollen die Kinder lernen. Denn diese Fähigkeiten werden sie später auch in den weiterführenden Schulen und im Beruf benötigen«, erklärt Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann. Bislang gibt es im Bielefeld mehr als 25 Korrespondenzschulen in allen Schulformen, bis 2008 soll das Lernkonzept in allen Schulen in der Stadt umgesetzt werden, so Jutta Schattmann.
In der jetzt abgeschlossenen Woche zum Thema Teamtraining haben die Schüler in Gruppen unter anderem einen Turm aus Papier gebaut. »Dabei ging es jedoch nicht um die Gestalt des Turms, sondern um die Art und Weise, wie sie dabei zusammen arbeiten«, erläutert Katharina Eikmanns-Rote. So haben die Kinder zu Beginn eine Liste mit Verhaltensregeln aufgestellt. »Wir helfen alle mit«, »Wir einigen uns« und »Wir sind freundlich« haben die Viertklässler unter anderem darauf geschrieben. »Es war gut, auch mal mit Kindern was zu machen, mit denen ich sonst nicht so viel zu tun habe. Aber auch das hat gut geklappt, obwohl ich mit drei Jungs in einer Gruppe war«, erzählt die neunjährige Juana.

Artikel vom 30.09.2006